Kreis Kaiserslautern „Hat unser Dorf Zukunft?“

Der Platzmangel in der Katzweilerer Kita und der damit verbundene Ausweichstandort im alten Bürgerhaus beschäftigt so manchen Bü
Der Platzmangel in der Katzweilerer Kita und der damit verbundene Ausweichstandort im alten Bürgerhaus beschäftigt so manchen Bürger. Frühestens Anfang 2018 kann über eine Erweiterung entschieden werden.

Die Zukunft des Platzes an der Waagstraße, die Kindergartenerweiterung und die Entwicklung der Storchenecker Straße waren die Themen, die am Montagabend im voll besetzten Anbau des Dorfgemeinschaftshauses die Gemüter bewegten. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Harald Westrich (SPD), und Ortsbürgermeister Otto Hach (FWG) informierten dabei über Hintergründe und standen Rede und Antwort.

„Beim Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft haben wir Katzweilerer den ersten Preis gewonnen“, sagte Hach zur Eröffnung der Versammlung. „Das verdanken wir vor allem den Vereinen im Ort, aber in erster Linie auch der Freilichtbühne, die dieses Jahr 20.000 Zuschauer begrüßen konnte. Das hat nicht jede Gemeinde“, bilanzierte er. 132 kleine Gewerbebetriebe seien in Katzweiler ansässig. Deshalb könne mit Recht gesagt werden, dass das Dorf Zukunft habe. „Außerdem sind wir eine der wenigen Gemeinden, die einen Bevölkerungszuwachs verzeichnen kann“, betonte Hach, „dafür sind wir dankbar, aber man muss auch die Kosten bedenken. Die sind das A und O“. Er verwies damit auf die fällige Erweiterung des Kindergartens. Im Moment sei Katzweiler ganz gut gestellt. „Aber wie sieht die Zukunft aus?“, fragte Hach in die Runde. „Es gibt hier keinen Metzger und keinen Arzt mehr. Und Neubaugebiete dürfen wir vor 2020 nicht mehr anbieten, weil unser Kontingent ausgeschöpft ist.“ „Aber auch für die Senioren am Ort muss etwas gemacht werden“, forderte der Bürgermeister. „Am liebsten wäre mir auf dem Platz nebenan eine Art Seniorenkindergarten, weil die Jungen zur Arbeit müssen und für die Alten nicht sorgen können. Da könnten die älteren Leute morgens gebracht und abends abgeholt werden“, meinte Hach. Er werde allerdings von den Eigentümern des Platzes hingehalten. „Raiffeisen und die Bahn bewegen sich nicht, sie wollen verkaufen, aber es gibt nichts Schriftliches“, schimpfte Hach. Bürgermeister Harald Westrich verwies in diesem Zusammenhang auf Gespräche mit den Verantwortlichen der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd. „Es muss ein für die Gemeinde kostenneutraler Deal zustande kommen“, führte Westrich aus, „denn sobald eine Baggerschaufel dort ansetzt, müssen Schlacke und Dünger raus. 100.000 Euro Folgekosten für die Gemeinde müssen bedacht werden“, erläuterte der Bürgermeister. Beim Thema Kindergartenerweiterung zeige sich die positive Bevölkerungsentwicklung in Katzweiler, erläuterte Hach. Statt wie früher zwei bis drei Gruppen gebe es heute fünf Gruppen. Eine davon sei provisorisch im alten Bürgerhaus untergebracht. „Andererseits fallen dafür natürlich Kosten an. Und damit werden wir im Stich gelassen“, betonte er. Für den Anbau am Kindergarten betrage der Gemeindeanteil alleine 130.000 Euro. Aus den Reihen der Kindergärtnerinnen gab es Kritik am Provisorium im alten Bürgerhaus. Der Weg vom Kindergarten dorthin sei für die Kleinen auf Dauer nicht zumutbar. Schwierig sei auch der Materialtransport zwischen den beiden Standorten. Sven Rheinheimer (FWG), der Erste Beigeordnete, erklärte dazu, dass der Kindergarten für 100 Kinder zugelassen sei. 115 Kinder müssten aber zurzeit betreut werden. „Die wollten wir nicht abweisen“, betonte Rheinheimer. Deshalb sei auf das alte Bürgerhaus zurückgegriffen worden. Im Moment lägen alle Pläne auf Eis, weil die Kreisverwaltung die Entwicklung der Zahlen bis zum Jahresende abwarten wolle. Bis dahin könne über eine Erweiterung des Kindergartens nicht entschieden werden. Während Neubaugebiete in Katzweiler bis auf Weiteres nicht ausgewiesen werden dürften, gebe es Bewegung im Inneren des Ortes, gab Otto Hach bekannt. Die Storchenecker Straße werde ausgebaut. Und auf dem dortigen Gelände in kirchlichem Besitz plane ein Investor die Errichtung von fünf Einfamilienhäusern, die auch vom Äußeren her dem örtlichen Erscheinungsbild angepasst würden. Der Zustand der Straßen und Gehwege in der Gemeinde wurde von vielen anwesenden Bürgern beklagt. Eine Besucherin wollte wissen, nach welchen Gesichtspunkten die Schäden ausgebessert werden. Rheinheimer erklärte dazu, dass er und der Ortsbürgermeister gemeinsam mit dem Bauausschuss mehrmals zur Besichtigung der Schäden unterwegs gewesen seien. „Wir haben das größte Loch gesucht und dann so lange weiter repariert, wie das Geld reicht“, antwortete der Beigeordnete. Das sei nicht so viel. Für alle Schäden stünden nur 23.000 Euro zur Verfügung. Die Reparatur sei auch nicht so einfach, ergänzte Hach, denn für solch kleine Aufträge kämen die Firmen nicht. Die seien im Moment voll ausgelastet. Er sehe nur die Alternative, dass Bürger die Behebung der Schäden selbst in die Hand nehmen. Für das Material komme die Gemeinde auf.

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