Kreis Kaiserslautern Grundstück wird zum Hundeklo

Ein Grundstück im Ortskern von Katzweiler ist Ortsbürgermeister Otto Hach (FWG) weiterhin ein Dorn im Auge. Wie mehrfach berichtet, kann das Areal, dass sich im Besitz der Raiffeisen-Genossenschaft und der Deutschen Bahn befindet, nicht genutzt werden, weil sich bei Proben herausgestellt hat, dass der Boden mit Schadstoffen belastet ist. Hach hat dafür wenig Verständnis.

„Es ist ein Schandfleck“, sagt Hach. Seitdem der Standort, an dem landwirtschaftliche Produkte gefertigt wurden, aufgegeben wurde, kümmert sich niemand um das Gelände. Die Fläche sei zugewuchert, meint der Ortsbürgermeister. Seit Jahren versuche er, Lösungen zu finden, damit das Gelände wieder bebaut werden kann. Im vergangenen Jahr gab es für das Grundstück einen Investor aus Kaiserslautern, der auf diesem Platz ein Biker-Hotel bauen wollte (wir berichteten). Doch daraus wurde nichts. Beim Genehmigungsverfahren meldete sich die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd in Neustadt und machte auf belastendes Material im Boden des Grundstücks aufmerksam. „Rückstände von Düngemittel, die auf diesem Areal umgeschlagen wurden, können dort nicht sein. In all den Jahren hat der Regen verschüttete Mittel schon längst ausgewaschen“, kritisiert Hach, der als Landwirt arbeitet. Außerdem könne es sich nicht um äußerst giftiges Material handeln, denn die Düngemittel seien für die Urproduktion bestimmt und deshalb ohne Rückstände. Die SGD hatte darauf hingewiesen, dass bei Bodenproben Ammonium, Nitrat und Chlorid festgestellt wurden. „Wenn der Zustand gefährlich wäre, hätten die Behörden längst Maßnahmen ergreifen müssen“, sagt der Ortsbürgermeister. Laut Behördenmitarbeitern besteht bei solchen Grundstücken immer der Verdacht einer schädlichen Belastung. Diesen kann der Eigentümer aber durch Bodenproben schnell ausräumen, heißt es. Inwieweit die Vermutung der Behörden bislang widerlegt wurde, ist nicht zu erfahren. Die Eigentümer haben bislang auf eine derartige Anfrage nicht reagiert. Dem Sanierungsmanagement der Deutschen Bahn scheint das Problem bekannt zu sein. Aussagen dazu konnte die RHEINPFALZ bislang nicht erhalten. Allerdings sickerte durch, dass die Bahn an einem Verkauf der Flächen weiterhin interessiert sei. Der Kontakt zwischen Hotel-Investor und Hach ist abgebrochen. Solange der Schwebezustand nicht aus der Welt geschaffen ist, wird es keine weiteren Verhandlungen geben, ist sich Hach sicher. „Es geht eigentlich nur um die Kosten für eine Entsorgung“, sagt er. Wenn von einer Belastung gesprochen werde, könnten das für ihn nur Rückstände aus der Lagerung von Eisenbahnschwellen sein. Was Hach auch noch stört, ist, dass der Platz nun als „Hundeklo“ genutzt wird. (llw)

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