Weilerbach Großer Andrang beim Weilerbacher Weindorf

Hoch die Gläser: Ortsbürgermeister Horst Bonhagen und die pfälzische Weinkönigin Sophia Hanke eröffnen das Weindorf.
Hoch die Gläser: Ortsbürgermeister Horst Bonhagen und die pfälzische Weinkönigin Sophia Hanke eröffnen das Weindorf.

Die Idee, dem Wein ein dreitägiges Fest zu widmen, wird in Weilerbach seit Jahren gelebt. Zum Auftakt am Freitagabend herrscht auf dem Dorfplatz ausgelassene Stimmung, kaum ein freier Sitzplatz ist zu ergattern. Die aus Rödersheim-Gronau angereiste pfälzische Weinkönigin Sophia Hanke hat sich von Ortsbürgermeister Horst Bonhagen zu mehr als einer Kurzvorstellung hinreißen lassen.

Einlasskontrolle, Maske oder Abstand – anders als im Vorjahr ist nichts davon erforderlich, um das Festgelände zu betreten. Entsprechend gut gelaunt sind die Besucher. Zum Beispiel Manuela und Hermann Nocke. „Man kann flanieren, gucken, Leute treffen und sich unterhalten. Das ist Freiheitsgefühl“, sprechen die Weilerbacher Geschäftsleute wohl die Gedanken eines Großteils der Anwesenden aus. Gerade erst eingetroffen, hält das Ehepaar noch kein Dubbe-, Wein- oder Seccoglas in der Hand. Aber das soll sich ändern. „Riesling-Schorle oder Rosé“, nennt Hermann Nocke seinen Favoriten dieses Abends, der voraussichtlich vom Weingut Schönlaub eingeschenkt wird.

„Die Leute wollen wieder feiern“

Mit dabei sind zwei Pfälzer Winzer und fünf Anbieter, die mit edlen Tropfen aus der Region die Gläser füllen. Von Beginn an dabei ist die Weinkellerei Paul Nickel und Söhne, an deren Stand sich eine kleine Schlange gebildet hat. Secco Schorle – mal mit Kirsch-, mal mit Johannisbeersaft – wird hier gerne geordert. „Das ist erfrischend“, sagt Tobias Nickel, der hinter der Theke steht. Genau wie die Durstigen am Stand ist er froh darüber, dass seine Familie diesmal unter den erleichterten Bedingungen präsent ist. „Die Leute wollen wieder feiern, sie sind sehr ausgelassen, aber es geht friedlich zu“, beschreibt er die Stimmung.

„Mir gefällt das Weindorf unheimlich gut“, meint ein Besucher mit einer Riesling-Schorle in der Hand und schiebt hinterher: „Grundsätzlich bin ich Biertrinker.“ Doch damit hat er auf dem Weindorf keine Chance. Joachim Weintz von der örtlichen Weinstube hat an dem Konzept für die Premiere mitgefeilt und schon damals stand fest: „Es geht auch ohne Bier.“ Da zeigt sich auch der Dorfchef konsequent. „Gerade vorhin habe ich bei einem Caterer ein Ausschankverbot für Bier ausgesprochen“, erteilt er dem Gerstensaft an diesen drei Tagen eine klare Absage.

Weinkönigin stimmt „Atemlos“ an

Bonhagen hat sein Glas gerade mit Grauburgunder füllen lassen. „Trocken, sehr süffig und wenig Säure“, beschreibt er seinen derzeitigen Lieblingswein. Er mundet auch der 83. Pfälzer Weinkönigin, die mit ihm das Fest eröffnet. „Es ist mir eine Ehre, die wunderschöne Pfalz und die Pfälzer Winzer und Weingüter zu repräsentieren“, stellt sich Sophia Hanke vor, die als Quereinsteigerin zum Wein gefunden hat. Die Diversität der Rebsorten und der Böden und die Dynamik innerhalb der regionalen Weinwelt machen für sie das Besondere der edlen Tropfen aus. Auf Bonhagens Frage, was das Verrückteste gewesen sei, das sie jemals gemacht habe, antwortet sie lachend: „Auf einem Weinfest eine kleine Schorle zu bestellen.“

Eine Überraschung für die Besucher gibt es außerdem: Hanke stimmt, begleitet von Andreas Maier am Keyboard, den Schlager „Atemlos“ an. „Das war so nicht geplant. Wir haben das erst kurz nach meiner Ankunft abgesprochen“, erzählt sie lachend, bevor sie sich unter die Feiernden mischt.

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