Kreis Kaiserslautern Gemischte Bilanz

Im Gewerbepark Sembach steht eine kommunale Fotovoltaikanlage. Auch im privaten Bereich ist noch einiges möglich, meint der Hoch
Im Gewerbepark Sembach steht eine kommunale Fotovoltaikanlage. Auch im privaten Bereich ist noch einiges möglich, meint der Hochspeyerer Klimaschutzmanager Jochen Marwede.

Ehrenamtlich ist Jochen Marwede (Grüne) seit dem Jahre 2015 in der Gemeinde Hochspeyer als Klimaschutzmanager tätig. Gegenüber den Ratsmitgliedern wog er am Dienstagabend Fortschritt und Stagnation im Klimaschutz gegeneinander ab.

„Jeder Einzelne muss sich engagieren“, sagte Marwede angesichts der Tatsache, dass die Zahl überdurchschnittlich warmer Jahre zunehme. Andererseits verfehle die Bundesregierung ihre selbst gesetzten Klimaziele deutlich. Die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen bis 2020 um 40, bis 2030 um 55 Prozent sei unter den gegenwärtigen Umständen nicht machbar, stellte der Klimaschutzmanager fest. Mit ehrenamtlicher Tätigkeit allein, so sein Fazit nach jahrelangem Engagement, sei in der Gemeinde kein Durchbruch erreichbar. „Dabei gibt es viel Potenzial in Hochspeyer“, meinte Marwede. Einiges sei zwar unternommen worden, aber „wir müssen das Tempo in der Gemeinde erhöhen“, forderte der Klimaschützer. Der Bürgerbus, Energieeinsparungen im Schwimmbad und bei der Straßenbeleuchtung und Fotovoltaik-Anlagen auf gemeindeeigenen Gebäuden seien ein Anfang ebenso wie die geplante Ladestation in der Wiesenstraße. Wichtige Ansätze seien auch die Vortragsreihen und die Öffentlichkeitsarbeit zum Klimaschutz im Amtsblatt. Laut Marwede haben sich aber auch die Grenzen ehrenamtlicher Tätigkeit gezeigt. So sei beispielsweise die Jugendarbeit eingeschlafen. Wie der Klimamanager erläuterte, sei das Quartiermanagement in Hochspeyer ein zentrales Thema. Der Ort sei ein „Durchgangsquartier“. An der Hauptachse gebe es eine ganze Reihe älterer Häuser, bei denen sich eine energetische Sanierung lohnen würde. Schwierig sei indes das Erschließen der Quellen für die Fördergelder. Dafür reichten oft die Kenntnisse aus der ehrenamtlichen Tätigkeit nicht aus, gab er zu bedenken. Misserfolge habe es in den letzten Jahren auch bei den Versuchen gegeben, mit Bürgern direkt ins Gespräch zu kommen. Manchmal seien es nur fünf Leute gewesen, die einen Vortrag hören wollten. „Einmal war nur ein Zuhörer da und der musste früher gehen“, fügte Marwede an. Den Bebauungsplan „Hundsbrunnertal“ stellte Kristin Söhn vom Planungsbüro WVE vor. Es handele sich hierbei um ein kleineres Neubaugebiet in einer Ortsrandlage im Nordwesten. Durch die Straße sei das 0,4 Hektar große Gelände bereits erschlossen. Dort befänden sich nach der teilweisen Rodung nun drei Parzellen in Planung. Vorgesehen sei ein allgemeines Wohngebiet für Gebäude mit zwei Vollgeschossen und höchstens je zwei Wohneinheiten. Außer bei einem Grundstück sehe der Entwurf 30 Meter Baumfallabstand zum Wald vor. Die Bitte aus dem Rat, den zukünftigen Eigentümern eine freie Gestaltung der Dachformen zu erlauben, wurde in den Vorentwurf aufgenommen. Dieser fand daraufhin einhellige Zustimmung. Wie in den anderen Ortsgemeinden der VG auch, beschloss der Rat einstimmig, die Essensgeldpauschale für die Kindertagesstätten „Schelmenhaus“ und „Schatzinsel“ von 62 auf 70 Euro anzuheben. Begründet wurde dies mit der Preiserhöhung der anliefernden Firma. Außerdem seien in die Kalkulation die entstehenden Nebenkosten eingerechnet worden, die bisher von der Gemeinde getragen wurden, sagte Ortsbürgermeister Hans-Norbert Anspach (SPD).

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