Trippstadt Etliche Streitthemen beim Infoabend

Der Streit um den Bau eines Seniorenzentrums Am Katterfeld geht weiter.
Der Streit um den Bau eines Seniorenzentrums Am Katterfeld geht weiter.

Die Frage nach dem Verkehr und Parkplätzen im Falle des Baus einer Seniorenresidenz am Katterfeld kam beim Infoabend öfter auf. Vergleichswerte von anderen Pflegeheimen zeigten, dass pro Stunde mit drei bis vier Autos gerechnet werden müsse, erläuterte Hans-Jürgen Lichter von der ifa. 30 Stellflächen seien bei einem Pflegeheim dieser Größe erforderlich. Einmal pro Woche erfolge die Anlieferung von Lebensmitteln mit einem Lastwagen. „Über zu viel Verkehr haben sich die Anwohner vom Judenhübel doch auch nie beklagt“, gab eine Zuhörerin zu bedenken. Eine frühere Mitarbeiterin der GDA betonte, dass Besuche in Heimen selten sind: „Da kommt der Besuch, wenn es hoch kommt, mal am Geburtstag vorbei.“ Verkehrsgutachten müssen aber vor dem Bau erstellt werden. Dabei sollen auch Lärm und Schallschutzgutachten gemacht werden, sagte Heiko Westrich von der Bauabteilung der Verbandsgemeinde Landstuhl.

„Der Spazierweg am Katterfeld bleibt ja erhalten“

Als völlig verfehlt bezeichnete ein Architekt unter den Zuhörern die Planungen am Katterfeld. Lichter titulierte er gar als Seelenverkäufer. Die architektonischen Leistungen bei der geplanten Sanierung des Wohnstifts beschrieb er so: „Wenn das ein Student im ersten Semester seinem Professor abgibt, bekommt er den Rat, sich einen anderen Beruf zu suchen.“ „Es gibt immer einen, der es besser kann“, konterte Lichter.

Ein Bürger meinte, dass der Spazierweg am Katterfeld der einzige Weg sei, den eine Mutter mit dem Kinderwagen in Trippstadt nutzen könne. „Es gibt hunderte Wege, die man laufen kann“, entgegnete ein weiterer Einwohner. Specht stellte klar: „Der Spazierweg am Katterfeld bleibt ja erhalten.“

„Wir waren ganz entsetzt, als wir erfuhren, dass das Stift zumacht“, sagte eine Seniorin. Sie sei sehr froh, wenn ein neues Heim gebaut werde und sie ihren Lebensabend in ihrer Heimatgemeinde verbringen könne. Die älteren Trippstadter sprachen sich für den Bau aus. Eine weitere Seniorin beschrieb die Zustände im GDA-Gebäude als nicht schön: „Das Gebäude wurde gebaut, als es noch keine Rollatoren gab. Es war alles viel zu eng.“ Als eine Bewohnerin im Bad gestürzt sei, habe die Pflegekraft sie aus dem Bad zerren müssen, damit sie ihr beim Aufstehen helfen konnte. Für mobile Senioren, die gerne am Dorfleben teilnehmen möchten, sei der Standort am Judenhübel viel zu steil. „Vom Katterfeld aus kann man noch spazieren und den Lebensmittelmarkt erreichen.“

„Die Menschen sind nicht auf dem Abstellgleis“

Gegen ein Seniorenheim habe sie nichts, meinte eine Gegnerin des Projektes am Katterfeld – „nur eben nicht an dieser Stelle.“ Andere stellten in Frage, dass Bewohner eines Pflegeheims überhaupt am Dorfleben teilnehmen möchten. Jürgen Bohnert vom Verein Lichtblick 2000 meinte dazu: „Ich bin geschockt, die Menschen sind nicht auf dem Abstellgleis.“

Immer wieder forderten die Gegner, dass ein anderer Standort gesucht werden soll. „Es gibt keine andere Möglichkeit und wenn, dann würde sich dort wieder eine BI formieren, weil dann andere Anwohner betroffen sind“, meinte Specht sichtlich genervt von der Standortdiskussion. Martin Baur, Sprecher der BI, meinte: „Es geht nicht darum, den Bau zu verhindern, sondern um den Zubau weiterer Flächen und die weitere Verkehrsbelastung.“ Er forderte erneut einen Bürgerentscheid. Dass in Trippstadt keine weiteren Kassenärzte mehr zugelassen würden, habe die BI bei der Kassenärztlichen Vereinigung erfragt. Sie stellt daher das geplante MVZ sowie die orthopädische Praxis am Judenhübel in Frage.

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