Kreis Kaiserslautern Erschöpfter Uhu ist zurück bei Besitzer
Der vor etwa vier Wochen in Steinwenden aus einer Voliere entwendete Uhu (wir berichteten) ist zurück bei seinem Besitzer. Besorgte Anwohner hatten in Siegelbach einen völlig entkräfteten Uhu ausgemacht. In einer Tierauffangstation wurde er wieder aufgepäppelt.
Die Siegelbacher Tierfreunde hatten sich hilfesuchend an Kurt Wilhelm – den Fachmann besonders für kranke und pflegebedürftige Greifvögel – gewandt. Wilhelm gelang es, den Uhu einzufangen. In seiner Vogelauffangstation in Kaiserslautern identifizierte er das nach seinen Angaben fast verhungerte männliche Tier an seinem Ring und informierte den Halter. „Er ist wieder bei seinen Besitzern zurück in der Voliere, in der sich auch ein Uhuweibchen befindet“, ist Wilhelm erst einmal froh, dass der eindrucksvolle Vogel jetzt wieder mit Nahrung versorgt ist. Wie am 20. März berichtet, war der Uhu nachts in Steinwenden aus der privaten Vogelvoliere gestohlen worden. Junge Eulen erlernen von den Elterntieren das Jagen nach Futter. Sind sie in Gefangenschaft aufgewachsen, fehlt ihnen – unabhängig davon, wie man generell zur Volierenhaltung von Greifvögeln steht – die Grundlage zum Überleben in der freien Natur. Das war bei dem entwendeten Uhu offensichtlich der Fall. Der Vogel war schlicht auf dem Weg zu verhungern, nur weil ihn wahrscheinlich Tierschützer in die Freiheit und damit in ein vermeintlich besseres Leben entlassen wollten. Deshalb appelliert Wilhelm eindringlich, „sich nicht zum Vogelschützer aufzuschwingen und Volieren zu öffnen“. Abgesehen davon, dass es sich dabei um Diebstahl handele, sei den Käfigvögeln nicht anzusehen, ob sie in Freiheit überhaupt eine reelle Überlebenschance haben, ob sie das Jagen nach Beute beherrschen oder draußen elendig zu Grunde gehen, weil ihnen dort niemand mehr regelmäßig das Futter serviert. (thea)