Kreis Kaiserslautern Erfolglose Suche nach Landarzt

Der klassische Hausarzt ist erster Ansprechpartner bei medizinischen Fragen. Auf dem Lande fehlt er jedoch oft.
Der klassische Hausarzt ist erster Ansprechpartner bei medizinischen Fragen. Auf dem Lande fehlt er jedoch oft.

Die medizinische Versorgung besonders auf dem Lande ist vielerorts mangelhaft. Auch in Katzweiler fehlt ein Hausarzt. Ortsbürgermeister Otto Hach (FWG) hat „alle erdenklichen Hebel in Bewegung gesetzt“, um einen Arzt in den Ort zu holen. Bis jetzt ohne Erfolg.

Wilfried Balzereit hat 25 Jahre lang eine Praxis mit großem Kundenstamm geführt; zur Jahresmitte hat er sie aus Altersgründen geschlossen. Seither gibt es in der Kommune keinen Hausarzt mehr. Bei der Suche nach einem Nachfolger war der bisherige Landarzt selbst sehr aktiv, aber ohne Erfolg. Das Einzugsgebiet der Praxis umfasst auch die benachbarten Ortschaften wie Hirschhorn und Mehlbach. „Es wäre ein großer Verlust für Katzweiler und die Region, wenn die Praxis mit dem geschulten Personal nicht weiter betrieben werden könnte“, sagt der Ortsbürgermeister. Der bisherige Inhaber wäre bereit, seinen Nachfolger während der Einarbeitungszeit zu unterstützen. „Ich habe die Ärztekammer angeschrieben und ein längeres Gespräch mit den Verantwortlichen geführt, um schnellstmöglich wieder einen Landarzt in Katzweiler zu haben“, erklärt Hach. Bis jetzt ohne Erfolg. Bei seinen Bemühungen habe Hach erfahren, dass es im Verbund zwischen Stadt und Landkreis Kaiserslautern genügend Ärzte gebe. „Das mag so sein“, so Hach. Doch die Mediziner zieht es in die Stadt, meist in Gemeinschaftspraxen. „Die Verdienstmöglichkeiten“ sind der Grund, vermutet Hach. Den Landärzte verdienen in der Regel weniger als die Kollegen in der Stadt. Da müsse die Politik ansetzen, appelliert Hach. Er spricht sich auch gegen die Zentralisierung und die Stärkung der Mittel- und Oberzentren aus. „Gerade wir hier auf dem Land brauchen die ärztliche Versorgung“, betont Hach. Es dürfe nicht so sein wie bei der Ansiedlung von Einkaufsmärkten, dass statistische Zahlen und regionale Bewertungen in den Vordergrund geschoben würden. „Hier geht es um die Gesundheit der Menschen.“ Wenn der Trend anhalte, befürchtet Hach, werden kleine Gemeinden weiter geschwächt und die Einwohnerzahlen gehen zurück. Denn das Angebot bestimme, wo die Menschen hinziehen: Einkaufsmöglichkeiten und die Gesundheitsvorsorge, meint Hach.

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