Kreis Kaiserslautern Eike Heinicke zieht die Anzeige wieder zurück

Hatte unter anderem Anzeige gegen den Landrat erstattet: Eike Heinicke.
Hatte unter anderem Anzeige gegen den Landrat erstattet: Eike Heinicke.

Gegen Landrat Ralf Leßmeister, Gesundheitsminister Clemens Hoch und den Vorstand der Landesärztekammer, Günther Matheis, hatte Eike Heinicke Strafanzeige erstattet. Diese habe er zurückgezogen, teilt jetzt das Kreistagsmitglied mit.

Körperverletzung durch Unterlassen und unterlassene Hilfeleistung hatte der Grünen-Politiker den drei Amtsträgern im Zusammenhang mit den Corona-Impfungen vorgeworfen. Jetzt sagt Heinicke, selbst ein Mediziner, aber: Gesprächsbereitschaft und ein respektvoller Diskurs rund um die Gesundheitsfürsorge und die Selbstwirksamkeit der Bürger seien ihm wichtiger als die Bestrafung der Verantwortlichen. „Mir geht es ausschließlich darum, gemeinsam sachlich ins Gespräch zu kommen.“ Genau das habe in Medizin, Politik und Gesellschaft gefehlt. Das Hinterfragen sei in der Corona-Zeit verloren gegangen. Als Arzt, der er in erster Linie sei, müsse er versuchen, Menschen zu verstehen. Politik müsse sich offenen, auch unliebsamen Auseinandersetzungen stellen, Brücken bauen zwischen Positionen und unterschiedlichen Erfahrungen. Sie brauche wertungsfreie Ansätze in der Diskussion. „Die öffentliche Berichterstattung hat der Strafanzeige eine persönliche Richtung gegeben“, meint Heinicke. Nur das Hinterfragen funktioniere als Mittel, um Brücken zu bauen. „Eine lebendige Gesellschaft ist lernfähig und nimmt Kritik an, ich bin Teil der Gesellschaft.“

Praktiker nicht einbezogen

Nach wie vor sei er der Meinung, dass alle zusammen unbefangen auf Missstände einwirken müssten. Es gehe nicht um seine Person, sondern um die Gesundheit der Bürger und um nachhaltige Gesundheitsfürsorge.

Praktiker wie die Hausärzte seien in der Pandemie nicht in die Diskussion um die Gesundheitsvorsorge eingebunden gewesen, kritisiert Heinicke. Offen diskutiert werden müsse: „Wie wollen wir überhaupt in Zukunft mit Krisen, auch gesundheitlichen Krisen und Notsituationen umgehen?“

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