Weilerbach Die Oldtimer sind die Attraktion beim Herbstfest

Oldtimer Ausstellung: Nicht nur Autos waren auf dem Dorfplatz zu bewundern. Auch alte Traktoren wurden präsentiert.
Oldtimer Ausstellung: Nicht nur Autos waren auf dem Dorfplatz zu bewundern. Auch alte Traktoren wurden präsentiert.

Das Frühlingserwachen konnte wegen Corona nicht stattfinden. Stattdessen hoben die Weilerbacher am Sonntag einen Herbstmarkt aus der Taufe. Damit einher ging eine Oldtimer-Ausstellung auf dem Dorfplatz, die Beschenkung der Neugeborenen und ein verkaufsoffener Sonntag.

Die betagten Fahrzeuge waren ganz klar das Zugpferd, das am frühen Sonntagnachmittag zahlreiche Besucher anlockte. Dicht an dicht waren sie von ihren Besitzern an den Rändern des Dorfplatzes geparkt worden, mittig stellten die Schlepperfreunde aus Fockenberg-Limbach ihre guten Stücke aus. Auch das Reinhard-Blauth-Museum war mit einem historischen Traktor präsent, um in Tüten gepackte Weilerbacher „Grumbeere“ anzubieten.

„Das sind noch richtige Autos“

Mit seinem Kobaltblau, den runden Scheinwerfern und den geschwungenen Kotflügeln zieht der Opel Olympia die Blicke an. „Er ist so alt wie ich“, erzählt Ruth Kraus aus Niederstaufenbach im Landkreis Kusel, deren Mann Werner Eigentümer dieses Schmuckstückes ist. Er begeistert sich ausschließlich für Autos mit Baujahr 1952 – dem Geburtsjahr seiner Frau. „Weil das ein Stück unserer Jugend ist und vor allen Dingen sitzt man wie in einem Wohnzimmer“, nennt sie die Vorzüge. Jedoch: „Wenn es hochkommt, macht er 30 Stundenkilometer“, berichtet sie weiter. Als Verkehrshindernis werden Krauses aber nicht bedrängt oder gar genötigt. „Die anderen Autofahrer fahren vorbei, sie winken uns und strecken den Daumen hoch.“ Für sie und sicher für viele der Besucher strahlen diese historischen Fahrzeuge Persönlichkeit aus. „Ich höre immer wieder: ,Das sind noch richtige Autos zum Wohlfühlen, ganz ohne Plastik’.“

Verschiedenste Fabrikate reihen sich aneinander: BMW, Mercedes, Toyota und auch Cabrios oder VW Käfer sind darunter. Ein Hingucker ist der rot-weiße Chevrolet Impala, dessen Motorhaube geöffnet ist. Mit Plüschfell auf den Sitzen, einer Bommel-Schmuckbordüre an den rückwärtigen Fenstern, Kunstblumen und Nippes als Deko findet er einige Bewunderer. Aber: „Nur mit den Augen gucken! Anfassen verboten!“ besagt das Papier hinter der Frontscheibe.

Technisches Hilfswerk stellt sich vor

Björn Sawitzki aus Kindenheim im Kreis Bad Dürkheim ist mit seinem VW-Bus – Baujahr 1977 und knapp 150.000 Kilometer auf dem Tacho – gekommen. „Das ist die Komfortvariante des Bullys.“ Die Schlafkabine im Fond, die vom Vorbesitzer eingebaut wurde, hat ihm bei seinen zahlreichen Reisen im nahen und ferneren Ausland gute Dienste geleistet. Ansonsten bleibt der Motor fast immer aus. „Die Leute wollen nur gucken, sie fragen wenig“, meint Sawitzki, der schon mehrmals beim Frühlingserwachen präsent war.

Die Ahrtal-Katastrophe im Sommer 2021 ist vielen Besuchern noch präsent. Sie ist nach Ansicht von Gerald Hirsch vom Kaiserslauterer Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW) ausschlaggebend dafür, dass das Interesse an den Aufgaben der Helfer gestiegen ist. Das THW nutzt die Chance, sich publikumswirksam zu präsentieren und Neuzugänge für dieses Ehrenamt zu begeistern. Dazu sollen die Vorführungen und Mitmachangebote dienen. Gerade versucht ein Besucher, mit dem Greifer einen Ball von der Spitze eines Pylons auf die nächste zu legen – und es gelingt. „Bravo“, lautet der Kommentar.

Gutscheine für die Gewinner

Dass die Sonne lacht, der Dorfplatz gut gefüllt ist und die Besucher auf den Bänken beisammen sitzen, freut Harry Dinges, Vorsitzender des Gewerbevereins. Er wird mit Ortsbürgermeister Horst Bonhagen (SPD) die Beschenkung der Neugeborenen vornehmen und aus der Lostrommel die Namen der drei Personen ziehen lassen, die an dem Gewinnspiel teilgenommen haben. Hierzu mussten sie in den beteiligten Geschäften die Buchstaben für ein Lösungswort finden. 43 Lose wurden laut Dinges eingeworfen. „Wir hatten schon mehr, aber ich bin zufrieden“, sagt er. Die Gewinner nehmen Wertgutscheine in Höhe von 150, 100 und 50 Euro mit nach Hause, die sie bei Mitgliedsbetrieben einlösen können.

Der Einkaufssonntag scheint angenommen worden zu sein, denn zwischen Dorfplatz und Ortszentrum, wo sich ein Großteil der Geschäfte befindet, spazierten am Nachmittag zahlreiche Passanten.

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