Niedermohr Die Dorfmoderation hat begonnen

In der Mehrzweckhalle hat das erste Treffen zur Dorfmoderation stattgefunden.
In der Mehrzweckhalle hat das erste Treffen zur Dorfmoderation stattgefunden.

Die Ortsgemeinde Niedermohr tritt in die Dorfmoderation zur Dorferneuerung ein. Bei der Auftaktveranstaltung konnte Ortsbürgermeister Uli Zimmer (CDU) zwölf Bürger in der Mehrzweckhalle begrüßen. Mehr Gemeinsamkeit und Feste sowie ein Radweg rund um die Gemeinde standen am Ende auf der Wunschliste.

Sarah End und Fabian Burkhardt von der Gesellschaft für Städtebau und Kommunikation Kernplan in Illingen erläuterten den Sinn der Dorfmoderation. Mit den Bürgern sollen Projekte erarbeitet werden, die für die Zukunft von Niedermohr von Bedeutung sind. Sie sprachen hierbei auch die Förderung bei der späteren Dorferneuerung an. Die Ortsgemeinde erhält im Zuge der Dorferneuerung für Projekte 65 Prozent Zuschuss. Die Vorhaben, die während der Dorfmoderation entwickelt wurden, sollen damit umgesetzt werden können. Doch nicht nur öffentliche Projekte und deren Bezuschussung wurden angesprochen. Private Vorhaben werden auch bezuschusst – und zwar mit 30 Prozent, höchstens jedoch mit 20.000 Euro. Eine kostenlose Beratung der Privatleute werde ebenfalls durchgeführt.

Bürger aktiv einbeziehen

Bei der Dorfmoderation soll herausgefunden werden, wie die Leute der einzelnen Ortsteile – Niedermohr, Kirchmohr, Schrollbach und Reuschbach – sich die Zukunft ihrer Gemeinde vorstellen. End: „Wir müssen die Dörfer zukunftsfähig machen.“ Weil die Bürger Experten im eigenen Dorf seien, zähle deren Einschätzung darüber, was gut und was schlecht ist in ihrer Gemeinde, besonders. Deshalb legt End auch Wert auf eine aktive Beteiligung und Einbeziehung der Bürger in den Planungsprozess. Die Benennung von positiven Merkmalen des Orts, das Erkennen von Defiziten, die Erörterung von Problemen und das Erarbeiten von Lösungsansätzen seien wichtig. Der Austausch zwischen Verwaltung, Gremien und Bürgern soll intensiviert werden. In den Arbeitsgruppen soll die Umsetzung mit Hilfe der Bürger geschehen. Das Konzept, das nach der Dorfmoderation aufgestellt wird, beziehe sich auf die kommenden zehn bis 15 Jahre.

In der Aussprache kam zum Vorschein, dass Bürger der einzelnen Ortsteile ihren jeweiligen Ortsteil noch als eigene Gemeinde sehen – also getrennt von der Gesamtgemeinde. So gebe es getrennte Vereine, die sich größtenteils auf die jeweiligen Ortsteile beschränken. Ausgenommen sei die Spielvereinigung Schrollbach. Ein Zusammenschluss einzelner Vereine über die Ortsteilgrenzen hinweg sei zumeist nicht möglich, meinten die Anwesenden. Ein weiteres Beispiel für die recht strikte Trennung der Ortsteile: Die Ortsgemeinde hat noch drei Friedhöfe und drei Bürgerhäuser.

Radwege ausbauen

Bemängelt wurde von den Anwesenden auch, dass die Feste in Niedermohr merklich weniger geworden seien. Die Anwesenden wünschten sich mehr Übernachtungsmöglichkeiten für Radfahrer und dass die Gaststätten wieder mehr besucht werden. Altersgerechtes Wohnen werde nicht geboten. Gut ausgebaute Radwege, eine entsprechende Beschilderung und Informationstafeln fehlten ebenso. Angesprochen wurde auch Lärm, der von der Bahnlinie ausgehe. Eine schöne Ortsmitte, Freizeitmöglichkeiten, Naherholung, Tourismus, der Verkehr in der Hauptstraße und Breitband seien weitere Themen, die Herausforderungen darstellten. Außerdem wurde gewünscht, dass die Bürgerhäuser attraktiver gestaltet, ein Grillplatz und ein Kneippbecken angelegt werden.

Abschließend gab End bekannt, dass man nun zwei Arbeitsgruppen bilden wird, die unter den Titeln „Treffpunkte, Plätze, Feiern“ und „Outdoor, wandern, aktiv sein“ Vorschläge erarbeiten. Ende Januar soll es dann ein weiteres Treffen geben.

x