Kreis Kaiserslautern Derzeit kein neuer Arzt in Sicht
Über 20 Jahre war Josef Hehn als Internist in Kindsbach tätig. Zu Beginn des Jahres hat er seine Praxis altersbedingt geschlossen. Einen Nachfolger gibt es bisher nicht. Somit müssen die Kindsbacher nun nach Landstuhl oder Kaiserslautern fahren, denn Hehn war der einzige Allgemeinmediziner im Ort.
„Das ist natürlich keine schöne Situation“, sagt Ortsbürgermeister Knut Böhlke (SPD). „Gerade für die Bürger, die nicht mehr so mobil sind, wäre es wichtig, einen Internisten so nah wie möglich zu haben.“ Die Nähe zu Landstuhl und die gute Bus- und Bahnverbindung ist für die Kindsbacher von Vorteil, da sie so schnell und einfach zu den Ärzten in der Stadt gelangen. „Allerdings sind die Arztpraxen und medizinischen Zentren in Landstuhl eben kein Argument, als Arzt nach Kindsbach zu kommen“, gibt Böhlke zu bedenken. Der Ortsbürgermeister hat sich bereits an die Kassenärztliche Vereinigung in Mainz gewendet – bislang allerdings ohne Erfolg. Es handele sich nicht um einen Notfall, da die ärztliche Versorgung durch Landstuhl und Kaiserslautern gewährleistet sei. Böhlke fragte daraufhin einige Ärzte in der Verbandsgemeinde, ob sie sich nicht vorstellen könnten, zumindest ein paar Tage in der Woche nach Kindsbach zu kommen. Bisher habe sich jedoch niemand gemeldet. „Die Lebensqualität in Kindsbach ist sehr gut und wir haben ein lebendiges Dorfleben“, sagt der Ortsbürgermeister. Er findet: „Es könnte hier sehr schön sein für einen Arzt“. Böhlke zeigt jedoch auch Verständnis für junge Ärzte, die gerne in einer großen Stadt arbeiten möchten. Dennoch hofft er, dass es vielleicht doch noch einen von ihnen nach Kindsbach zieht: „Wir würden dem neuen Arzt natürlich alle erdenklichen Hilfestellungen anbieten, um sich in Kindsbach niederzulassen und wohlzufühlen.“ |amw