Otterberg Das macht der Waldbauverein

Im Rund der Nadelbäume: Manche Waldbesitzer wissen gar nicht richtig, wo genau die eigenen Bäume stehen.
Im Rund der Nadelbäume: Manche Waldbesitzer wissen gar nicht richtig, wo genau die eigenen Bäume stehen.

Pfalz und Bayern – da gibt es deutliche Unterschiede, auch was den Waldbesitz angeht: Große Besitztümer in Bayern, eher Kleinstwaldbesitzer in der Pfalz. Aber warum ist das so?

Seit über 25 Jahren kümmert sich der Waldbauverein Otterberg schon um die Interessen privater Waldbesitzer, die ein Stück Wald meist im Bereich des Forstamtes Otterberg oder im Forstamt Donnersberg haben. Von rund 460 Mitgliedern spricht Markus Gatti, Forstamtsleiter Otterberg und seines Zeichens auch Geschäftsführer des Waldbauvereins. Es handelt sich nicht nur um Waldbesitzer, etwa 30 Mitglieder seien einfach als „Waldinteressierte“ Mitglied im Verein. Der Rest besteht zumeist aus Kleinstwaldbesitzern, mit einer Waldfläche oft unter einem Hektar. Mitunter wüssten manche gar nicht so richtig, wo genau ihre Bäume stehen.

Eine Situation, die bei den bayrischen Waldbesitzern, die normalerweise über große Flächen verfügen, so nicht vorkommt. In Bayern, wie auch in Baden-Württemberg, gehört zu vielen landwirtschaftlichen Höfen bis heute ein Waldstück dazu. „Das hatte schon immer so etwas wie eine Sparkassenfunktion“, erläutert Gatti, der selbst aus dem Schwarzwald kommt. War auf dem Hof eine Anschaffung zu tätigen, dann wurden halt ein paar Tannen gefällt. So ähnlich war es früher auf einigen Höfen auch in der Pfalz. Aufgrund der hier praktizierten Erbfolge der Realteilung, wurden aber nicht nur die Höfe, sondern eben auch die Waldbesitztümer immer kleiner.

Holzverkauf aus dem Privatwald

Während die Flurbereinigung auf den Feldern schon länger läuft und auch dort nicht ganz einfach war und ist, stuft Gatti eine Waldflurbereinigung als besonders schwieriges Geschäft ein. Federführend sei hier das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum mit Sitz in Neustadt.

Und was macht nun der Waldbauverein? „Der Verein versucht, die Interessen seiner Mitglieder zu bündeln und zu vertreten“, fasst es Geschäftsführer Gatti zusammen. Der Verein selbst sei Mitglied im Waldbesitzerverband Rheinland-Pfalz. Noch vor ein paar Jahren hat der Verein auch einen Großteil des Holzverkaufes aus dem Privatwald abgewickelt. „Heute nehmen staatliche Mitarbeiter diese Aufgabe wahr“, erläuterte Gatti, dass diese Privatwaldbetreuer den Holzverkauf über eine Firma abwickeln lassen oder den Verkauf des Holzes direkt an den Holzeinschlagsunternehmer vermitteln. In Zeiten einer gestiegenen Brennholznachfrage werden sich die Kleinstwaldbesitzer sicher wieder intensiver mit dem eigenen Wald, sei er noch so klein, beschäftigen. Dem Waldbauverein geht also auch in Zukunft die Arbeit nicht aus.

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