Kreis Kaiserslautern Beschäftigte im Landkreis öfter krank als im Landesdurchschnitt

Beschäftigte im Landkreis Kaiserslautern waren im Jahr 2020 öfter krankgeschrieben als im Landesdurchschnitt.
Beschäftigte im Landkreis Kaiserslautern waren im Jahr 2020 öfter krankgeschrieben als im Landesdurchschnitt.

Die Beschäftigten im Landkreis Kaiserslautern waren im Jahr 2020 öfter krankgeschrieben als im Landesdurchschnitt. Das gehe aus repräsentativen Daten der Krankenkasse Barmer hervor, teilt diese mit.

Für ihre Analysen habe die Krankenkasse die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der bei ihr versicherten Erwerbspersonen aus Rheinland-Pfalz anonymisiert ausgewertet. Der Krankenstand im Landkreis lag demnach bei 5,7 Prozent (Land: 5,0 Prozent, Bund: 4,9 Prozent). „Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1000 Beschäftigten 57 arbeitsunfähig gemeldet waren“, erläutert Oliver Hellriegel, Regionalgeschäftsführer der Barmer.

Auf jeden Beschäftigten mit Wohnsitz im Landkreis Kaiserslautern entfielen rechnerisch 20,7 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Land: 18,3 Tage, Bund: 18,0 Tage). Jeder Beschäftigte im Landkreis meldete sich im Durchschnitt 1,1 Mal arbeitsunfähig. Hellriegel sagt: „Hauptursache für die Krankschreibungen im Landkreis Kaiserslautern waren Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen. In keinem der 36 rheinland-pfälzischen Landkreise und kreisfreien Städte wurden mehr Arbeitsunfähigkeitstage wegen Atemwegserkrankungen gezählt.“ Im Vergleich der 403 Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland nehme der Landkreis Kaiserslautern Platz 25 bei den Atemwegserkrankungen ein.

Weniger Fitness und mehr Isolation

Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems verursachten bei jedem Beschäftigten aus dem Landkreis 4,4 Tage Arbeitsunfähigkeit. Es folgen psychische Erkrankungen wie etwa Depressionen (3,9 Tage), Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel akute Infektionen der Atemwege, Bronchitis oder Erkältungsschnupfen (3,1 Tage) und Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen (2,4 Tage).

„Der Corona-Alltag hat viele Beschäftigte körperlich und seelisch an ihre Grenzen gebracht. Arbeitgeber sollten auch in Zeiten von Corona auf betriebliches Gesundheitsmanagement setzen und damit besonders Krankheiten bei ihren Mitarbeitern vorbeugen, die durch die Pandemielage begünstigt werden“, sagt Hellriegel. In der Corona-Pandemie sei das Training im Verein oder Fitnessstudio kaum möglich gewesen. Bewegungsmangel fördere Rückenschmerzen und könne zu den Fehlzeiten wegen Problemen am Muskel-Skelett-System beigetragen haben. „Corona hat zudem viele Beschäftigte durch Kurzarbeit und Homeoffice isoliert und psychisch belastet. Besonders in Branchen mit körperlicher Belastung dürften Kurzarbeit und Lockdown wiederum zu weniger Verletzungen geführt haben“, meint Hellriegel.

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