Kreis Kaiserslautern Bäche und Weiher trocknen aus

Der Schwarzbach unter der Brücke Hauptstuhler Straße ist nur noch ein Rinnsal. Die normale Wasserhöhe sieht man am Beton.
Der Schwarzbach unter der Brücke Hauptstuhler Straße ist nur noch ein Rinnsal. Die normale Wasserhöhe sieht man am Beton.

Nicht nur der Rhein führt Niedrigwasser. Die anhaltende Dürre und die hohen Temperaturen machen auch den Gewässern im Landkreis Kaiserslautern schwer zu schaffen. Viele Bäche sind bestenfalls noch Rinnsale. Weiher und Tümpel versanden.

Ob der Aschbach am Aschbacher Hof oder der Pörrbach bei Schwedelbach: Vielerorts sind die Bäche gänzlich ausgetrocknet oder sie bestehen nur noch aus schlammigen Pfützen. Selbst der Glan führt kaum noch Wasser. Den Tümpeln und Weihern geht es oft nicht besser. Dass Ende vergangener Woche die dritte Hitzewelle dieses Sommers mit einigen Schauern zu Ende ging, hat die Situation nicht entspannt, denn das Nass vom Himmel war nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, wie RHEINPFALZ-Meteorologe Michael Agne berichtet: In Lambsborn, wo Agnes Wetterstation steht, fielen in der Nacht auf Freitag gerade einmal 1,3 Liter pro Quadratmeter, in Martinshöhe waren es 4,2 Liter pro Quadratmeter, in Morlautern 2,2 Liter pro Quadratmeter und in Kaiserslautern 5,1 Liter pro Quadratmeter. Seit 1. Juni belief sich die Niederschlagsmenge in Lambsborn insgesamt auf karge 52,7 Liter pro Quadratmeter, in Martinshöhe auf 64,8 Liter pro Quadratmeter, in Morlautern auf 67,7 Liter pro Quadratmeter und in Kaiserslautern auf 64,1 Liter pro Quadratmeter. Zum Vergleich: „Durchschnittlich fallen bei uns im gesamten Sommer, also in den Monaten Juni, Juli und August, 211,6 Liter pro Quadratmeter, also pro Monat knapp über 70 Liter pro Quadratmeter“, betont Agne, wie trocken es 2022 ist.

Kein Regen in Sicht

Der dringend benötigte Landregen, der auch die hohe Wald- und Feldbrandgefahr mindern könnte, ist auch in der neuen Woche nicht in Sicht. Im Gegenteil: Eine vom Atlantik über Mitteleuropa bis nach Nordwestrussland reichende Hochdruckzone bestimmt in dieser Woche das Wetter in unserer Region. Mit kräftiger Sonnenscheindauer kann sich die Luftmasse von Tag zu Tag weiter erwärmen. Gleichzeitig schaufelt nach der Wochenmitte ein Tief über der Iberischen Halbinsel die heiße Luft über Südeuropa wieder nach Norden, so dass die Temperaturen in der Region bis zum Wochenende erneut deutlich über die 30-Grad-Marke klettern können.

Die Gewässer in Stadt und Landkreis Kaiserslautern werden also noch weiter austrocknen – mit verheerenden Folgen die Fauna und Flora.

Schreiben Sie uns

Liebe Leserinnen und Leser, wie ist es um die Bäche, Weiher und Tümpel rund um Ihre Heimatgemeinde bestellt? Gibt es dort noch Quellen und Brunnen, die sprudeln oder sind diese ebenfalls längst versiegt? Schreiben Sie uns eine kurze E-Mail an unser Redaktionspostfach redkai@rheinpfalz.de und schicken Sie uns vor allem Fotos in ausreichender Auflösung (mindestens ein MB), die die aktuelle Situation bei Ihnen vor Ort dokumentieren.

Das Naturparadies am Entenweiher in Spesbach bietet ein trauriges Bild: Der Woog ist komplett ausgetrocknet.
Das Naturparadies am Entenweiher in Spesbach bietet ein trauriges Bild: Der Woog ist komplett ausgetrocknet.
Ebenfalls komplett trocken ist der eigens für Frösche und Kröten ausgehobene Amphibientümpel im Naturschutzgebiet Scheidelberger
Ebenfalls komplett trocken ist der eigens für Frösche und Kröten ausgehobene Amphibientümpel im Naturschutzgebiet Scheidelberger Woog.
Besteht nur noch aus Pfützen: der Pörrbach an der Schwedelbacher Mühle.
Besteht nur noch aus Pfützen: der Pörrbach an der Schwedelbacher Mühle.
So sieht der Glan – fotografiert von der Glanbrücke bei Elschbach in Richtung Eisenbahnbrücke – in normalen Jahren aus.
So sieht der Glan – fotografiert von der Glanbrücke bei Elschbach in Richtung Eisenbahnbrücke – in normalen Jahren aus.
Extremes Niedrigwasser: Derzeit gleicht der Glan einer Wiese, der Bachlauf ist zugewachsen, die Fließgeschwindigkeit gering.
Extremes Niedrigwasser: Derzeit gleicht der Glan einer Wiese, der Bachlauf ist zugewachsen, die Fließgeschwindigkeit gering.
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