Kreis Kaiserslautern Auch der Humor ist handgemacht
Das Haus der Nachhaltigkeit hatte gestern unter dem Motto „Regional und selbst gemacht“ zum Marmeladenmarkt mit regionalen Produkten geladen. Die Pfälzer Kabarettisten Bernhard Weller und Götz Valter alias „Spitz und Stumpf“ trugen am Vormittag mit ihrem Mix aus Fettnäpfchen und Tücken des Lebens zur Unterhaltung der Gäste bei.
Wie erklärt ein Pfälzer einem japanischen Touristen die Grenzen der Pfalz? Natürlich in perfektem Pfänglisch! Gekonnt radebrechen Friedel Spitz und Eugen Stumpf in Pfälzisch und Englisch und erklären Badensern und Japanern die pfälzischen Horizonte. Der Vollgas-Typ Stumpf bringt die etwa 40 Zuschauer im Haus der Nachhaltigkeit mit seiner urkomischen Mimik und der Mischung aus Bauernschläue und Naivität zum Lachen. Das Gegenstück dazu ist Spitz. Mit Batschkapp und Spießerstrickjacke kommt er als Ex-Aniliner bieder und dennoch schlitzohrig daher. Gekonnt nehmen die beiden Humoristen die Eigenarten der Pfälzer Wanderer aufs Korn. „Isch wer bissisch, wonn isch mei Pälzer Deller net krie“, droht Spitz. Die Wanderhütten im Pfälzerwald, die besonders am Mittwochnachmittag bestens besucht sind, werden augenzwinkernd aufs Korn genommen. Mittwochs – denn: „Do hockt er – moi Dockder!“ Mal rockig, mal schräg mit „äner Kwetschkommod“ unterstreicht der musikalische Part die Botschaft: „Isch brauch moi Drobbe!“ Eine Stunde dauerte das Unterhaltungsprogramm. Manche Gags sind, besonders in der zweiten Hälfte, sehr vorhersehbar. Das führt zu einigen Längen. Am Ende bedankt sich das Publikum mit lautem Beifall. Gegen Mittag ist auf dem Marmeladenmarkt einiges geboten. Aussteller aus Nah und Fern sind mit ihren selbstgemachten Köstlichkeiten vertreten. Imker Uli Utzinger aus Linden hat leckeren Honig dabei. Die Saison sei für die Bienen schlecht gelaufen, erzählt er. Nur ein Viertel des üblichen Ertrags sei erbracht worden. Am Essensstand des Gasthauses „Waldesruh“ gibt es neben Kastanienbratwurst auch vegetarische Buletten. Federweißer, Marmeladen, Weingelees, Kürbisse und Liköre: Ein breites Angebot an pfälzischen Spezialitäten haben die Anbieter dabei. Maria Schweigert vom Kürbishof aus Birkenhördt hat die alte Pfälzer Spezialität „Grüne Nüsse“ dabei. Grüne Walnüsse werden aufwendig konserviert und entfalten ihr volles Aroma erst nach knapp sechs Monaten. Das Privatweingut Hoffmann aus Göcklingen bietet Weine aus ökologischem Landbau an. Gut besucht sei der diesjährige Markt, schildern die Beschicker. Nervig sei lediglich die Sperrung der Bundesstraße 48 kurz vor Johanniskreuz, welche zu einer knapp zehn Kilometer langen Umleitung führt. |gby