Otterberg Abteikirche: Rätsel um verschwundenen Wetterhahn gelöst

Ein 18-Jähriger hat den Wetterhahn vom Dach der Abteikirche geholt. Er wollte beweisen, dass es möglich ist.
Ein 18-Jähriger hat den Wetterhahn vom Dach der Abteikirche geholt. Er wollte beweisen, dass es möglich ist.

Das Rätsel um den verschwundenen und wieder aufgetauchten Wetterhahn der Abteikirche in Otterberg ist gelöst. Mit Wind und Wetter hatte es nichts zu tun – jedoch mit einer Wette.

Anfang vergangener Woche war aufgefallen, dass der Hahn nicht auf seinem gewohnten Platz auf dem Kirchendach „thront“. Durch Medienberichte erfuhr die Kaiserslauterer Polizei davon und hörte bei der betroffenen Kirchengemeinde nach, um festzustellen, ob es sich um eine Straftat handelt. Im Raum stand der Vorwurf: Diebstahl oder Unterschlagung. Die Verantwortlichen der Kirchengemeinde gingen zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass die Metallfigur sozusagen „altersbedingt“ vom Dach stürzte und der Finder sie einfach mitnahm – ohne sich bewusst zu sein, dass er sich dadurch strafbar macht, teilt die Polizei mit. Einen Tag später tauchte die Figur wieder auf. Jemand hatte sie am Kirchenportal abgelegt. Sie war leicht beschädigt.

Ein junger Mann hat sich nun zerknirscht bei den Kirchen-Verantwortlichen gemeldet und auf deren Empfehlung hin anschließend auch bei der Polizei, teilt diese weiter mit. Der 18-Jährige, der im Raum Kaiserslautern lebt, gab zu, den Wetterhahn gestohlen zu haben. Er sei in der Nacht vom 8. auf den 9. August mit einem Kumpel in Otterberg unterwegs gewesen. Angesichts der Höhe des Kirchendachs wetteten die beiden, ob es möglich sei, den Metall-Hahn vom Dach zu holen. Um seinem Freund zu beweisen, dass es geht, kletterte der 18-Jährige nach eigenen Angaben an einem Fallrohr nach oben bis zum Dach und hob den Hahn von seinem „Sitzplatz“. Beim Versuch, mit der Figur nach unten zu klettern, sei sie ihm aus den Händen gerutscht und zu Boden gestürzt. Der 18-Jährige nahm den Hahn mit.

Nachdem er die Figur zwei Tage später wieder zurückgebracht hatte, meldete er sich schließlich auch bei der Kirchengemeinde und entschuldigte sich. Tags darauf legte er dann bei der Polizei ein Geständnis ab. Ob und mit welchen Konsequenzen der 18-Jährige rechnen muss, ist noch offen.

x