Hauptstuhl 140 Hunde präsentieren sich beim Bullterrier-Cup

Stillstehen und gut Aussehen: Zuchtrichter Ron Scott (links) begutachtet die Bullterrier auf dem Gelände des Gebrauchshundeverei
Stillstehen und gut Aussehen: Zuchtrichter Ron Scott (links) begutachtet die Bullterrier auf dem Gelände des Gebrauchshundevereins.

Der charakteristische eiförmige Kopf und das tapfere, freudige Wesen machen den Bullterrier zu einem beliebten Begleithund. Der ursprüngliche Vierbeiner der englischen Mittelschicht im viktorianischen Zeitalter ist heute ein Familienhund, der mit einigen Vorurteilen zu kämpfen hat. Beim Bullterrier-Cup wurden die schönsten Tiere gekürt.

Am Wochenende wurde beim Gebrauchshundeverein Hauptstuhl (GHV) der Bullterrier-Cup ausgetragen. Veranstalter Oliver Stupp aus Bengel bei Wittlich, Vorsitzender der Landesgruppe Mitte beim Deutschen Club für Bullterrier, und seine Frau Jasmin sind selbst Züchter. Gemeinsam mit dem Team des GHV veranstalteten sie die Ausstellung in Hauptstuhl bereits zum sechsten Mal.

Bewertet nach Rassestandards

In den verschiedenen Alters- und Größenklassen wurden insgesamt etwa 140 Hunden bewertet. Insgesamt unterscheide man vier Rassen, so Oliver Stupp. Dazu zählen der Standard Bullterrier und der Miniatur Bullterrier, der Staffordshire Bullterrier und der American Staffordshire Terrier. Am Samstag waren 51 Standard und Miniatur Bullterrier im Wettbewerb. Am Sonntag traten 89 Vertreter aller vier Rassen gegeneinander an. „Vom GHV ist dieses Mal kein Teilnehmer dabei“, informiert Martina Heinz.

Bewertet werden die Vierbeiner nach Rassestandards. Stupp nennt Beispiele wie Körperbau, Farbe, Wesen, Zähne, Gebissstellung und Gesundheit. Wer auf einem der ersten vier Plätze landet, bekommt einen Pokal. Jeder Teilnehmer kann sich seinen Bewertungsbogen mit nach Hause nehmen. Ein gutes Abschneiden bei solch einer Ausstellung hebt natürlich den Verkaufswert der Zuchtwelpen. Dieser liegt laut Stupp zwischen 1800 und 2200 Euro pro Hund. Die Rasse Bullterrier stammt ursprünglich aus England und existiert seit etwa 150 Jahren. Der Bullterrier hat einen kräftigen und sehr muskulösen Körperbau. Charakteristisch sind sein „Downface“ und ein eierförmiger Kopf.

„Kein Gekläffe, keine Aggression“

In Rheinland-Pfalz zählen die Rassen American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier, Hunde des Typs Pitbull Terrier und alle Kreuzungen der Rassen oder des Typs nach dem Landesgesetz (LHundG) zu den gefährlichen Hunden. Das sieht Jasmin Stupp anders. „Das sind reine Familienhunde. Ob sie bösartig sind oder nicht hängt von der Erziehung ab. Bösartige Hunde kann es in jeder Rasse geben.“ Das Klischee der angriffslustigen Kampfhunde führt sie auf Gangster-Rap, Kapuzenpulli, dicke Karre und derbe Sprüche von vor etwa 20 Jahren zurück.

Ortsbürgermeister Gerald Bosch betont, wie friedlich und entspannt er das Treiben am Sonntag auf dem Gelände empfindet. „Kein Gekläffe, keine Aggression – man fragt sich fast, wo denn eigentlich die Hunde sind.“ Jedes Jahr stelle die Ortsgemeinde den Pokal für den Gesamtgewinner im Wert von 250 Euro, verweist Oliver Stupp auf das Willkommensein in Hauptstuhl. Nicht nur aus Deutschland reisen die Teilnehmer an. Aus Belgien, Polen, Frankreich, Niederlande und Ungarn stehen Fahrzeuge und Campingwagen auf dem Parkplatz.

Ultimo Banks of Slanting Shore ist der Schönste

International geht es auch bei den Zuchtrichtern zu. Aus England kommend bringt sich der Bullterrier Spezialist Ronnie Scott als ein weltweit bekannter Zuchtrichter in die Bewertungsabläufe ein. Sein Kollege Fanie van der Linde hat für das Wochenende sogar den Weg aus Südafrika nach Hauptstuhl nicht gescheut. Am Nachmittag steht der Gesamtsieger der beiden Tage fest. Miniatur Bullterrier Ultimo Banks of Slanting Shore der Züchterin Birgitt Salewski-Mielchen aus Wuppertal wurde zum Schönsten der Schönen gekürt. Hechelnd liegt der braun-weiße Gewinner im gelben Gras. Er will nur noch Wasser und seine Ruhe haben.

Durch die gute Organisation des GHV-Teams ist für Kühlung und Verpflegung gesorgt. Zahlreiche Planschbecken zum Abkühlen und Trinken sind für die Vierbeiner auf dem Gelände verteilt. Im großen Rund des Platzes gibt es genügend Schatten, und auch das Ausstellungsgelände liegt unter großen Bäumen. „Wir sind sehr dankbar für die tolle Bewirtung durch den Verein hier am Wochenende“, sagt Stupp. Auch im nächsten Jahr soll der Bullterrier-Cup wieder in Hauptstuhl stattfinden.

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