Minfeld Zukunft der Kulturscheune

Bleibt wohl bis auf Weiteres geschlossen: die KuschMi.
Bleibt wohl bis auf Weiteres geschlossen: die KuschMi.

Ist die KuSchMi (Kulturscheune Minfeld) noch zu retten. Altbürgermeister Clemens Nagel (SPD) glaubt ja. Ortsbürgermeister Martin Volz hat schlechte Nachrichten.

„Die KuSchMi ist mein Kind“, sagt Clemens Nagel und hat eine Initiative gegründet. Ziel ist es, die KuSchMi wieder für Veranstaltungen öffnen zu können. Allerdings gab es schlechte neue Nachrichten von Ortsbürgermeister Martin Volz (Freie Wähler).

Im Jahr 1989 wurde die Kulturscheune mit einem großen Fest eröffnet. Danach gab es dort viele Veranstaltungen, die das Gemeindeleben prägten. 30 Jahre später wurde sie nach einer Begehung mit dem Brandschutzsachverständigen der Kreisverwaltung wegen Brandschutzmängel geschlossen. Das müsse er tun, sonst sei er persönlich haftbar, wenn in der Scheune etwas passiere, sagte der damalige Ortsbürgermeister Manfred Foos (Freie Wähler) im April 2019 im Gemeinderat.

Zeit aus Sicht Nagels drängt

Seither gab es viele Begehungen und Vorschläge, ein von der Gemeinde beauftragter Brandschutzbeauftragter bezifferte die Ertüchtigungskosten auf rund 180.000 Euro. Geld, welches die Gemeinde nicht hat. Zwar seien die 180.000 Euro schon einmal im Haushalt gestanden, sie seien aber dann für die Erschließung des Grundstückes des Altenzentrums gebraucht worden, sagt Nagel. Jetzt soll das Thema mit der Dorferneuerung noch mal angegangen werden. Allerdings hat der Dorferneuerungsprozess eben erst begonnen. Bis dieser beendet ist und „ein Zuschussantrag bewilligt wird, vergehen locker zwei bis drei Jahre“, hat Nagel in einem offenen Brief an Landrat Fritz Brechtel geschrieben. Das Equipment der Scheune gammele schon drei Jahre vor sich hin, in weiteren drei Jahren sei es schrottreif.

Die Initiative, bestehend aus dem SPD-Ortsverein, dem Musikverein, dem Sportverein, dem Männer- und Frauenchor sowie dem Freundeskreis Limours, hofft deshalb auf einen Kompromiss. Denn eigentlich fehlten ja nur im Obergeschoss, welches später ausgebaut und vom Musikverein genutzt wurde, die teuren Brandschutzarbeiten. Unten gebe es mit zwei riesigen Scheunentoren in zwei Richtungen reichlich Fluchtwege für die bis zu höchsten 180 Besucher. Die Initiative schlägt nun vor, dass der Musikverein weiterhin wie schon jetzt in der Schulturnhalle probt. Einzelunterricht mit zwei bis drei Teilnehmern könnten dann in der Kulturscheune stattfinden. Der fehlende Brandschutz im Erdgeschoss könnten dann nach Meinung der Initiative relativ preisgünstig umgesetzt werden.

Nagel zufolge gebe es im Kreis Germersheim deutlich mehr Schließungen öffentlicher Veranstaltungshallen als in anderen Kreisen. Deswegen habe er im Namen der Initiative Brechtel zu einem Besuch der Kulturscheune eingeladen, da er die Gegebenheiten wahrscheinlich nicht genau kenne. Der wies in seinem Antwortschreiben darauf hin, dass die Zuständigkeiten für die Schließung bei der Ortsgemeinde und der Verbandsgemeinde lägen. Zudem sei die Kreisverwaltung in Kontakt mit der Gemeinde, um Lösungen zu finden.

Keine Feste möglich

Die bestätigte auch Ortsbürgermeister Martin Volz (Freie Wähler): Die Gemeinde befindet sich in Gesprächen mit der Kreisverwaltung, „damit wenigstens die Küche der KuSchMi ohne Benutzung der Scheune für ein paar Veranstaltungen im Jahr genutzt werden kann“. Dann aber die Ernüchterung. Die Halle oder auch nur die Küche bleiben geschlossen, so Volz nach einem Gespräch mit der Kreisverwaltung. Denn zwar habe die Kreisverwaltung den fehlenden Brandschutz bemängelt, geschlossen wurde die KuSchMi aber durch die Ortsgemeinde. Zwar könne er die KuSchMi wieder freigeben, sagt Volz. „Wenn etwas passiert, hafte ich dann aber auch mit meinem persönlichen Vermögen.“ Dieses Risiko wird kein ehrenamtlicher Bürgermeister eingehen.

Natürlich hoffe die Gemeinde weiter auf Zuschüsse durch die Dorfmoderation. Zudem wies Volz darauf hin, dass natürlich nicht nur der fehlende Brandschutz, sondern auch die fehlenden Bauabnahme, beziehungsweise das fehlende Abnahmeprotokoll bemängelt wurde. Vielleicht sei dieses ja nicht erstellt worden, weil schon damals nicht alles nach den Vorgaben gebaut worden sei, so Volz.

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