Kommentar Zivilcourage ist gefragt

Sich einzumischen und nicht wegzuschauen, ist Bürgerpflicht, wenn Unrecht passiert.

Da kann man doch einfach nur noch den Kopf schütteln: Da stellt ein Verein, dessen Vereinsheim sich an einer Bushaltestelle befindet, freiwillig und uneigennützig einen Teil seines Geländes für das Wohl anderer zur Verfügung – und wird dafür noch bestraft, ist am Ende der Dumme. Das damit gezeigte gesellschaftliche Engagement des Westheimer Gesangvereins ist aller Ehren wert. Die Resignation des Vorsitzenden Heinz Rankel auf den Vandalismus verständlich. Es wäre total nachvollziehbar, wenn der Verein den Unterstand für andere künftig schließen würde.

Ja, das trifft dann auch wieder die vielen Anständigen, die das ausbaden müssen, was wenige Idioten verbockt haben. Das darf aber nicht zur Regel werden. Damit freiwilliges Engagement zum Wohle der Gesellschaft nicht mit Füßen getreten und abgewürgt wird, sondern aufrechterhalten werden kann, bedarf es wiederum der Gesellschaft. Wenn Unrecht geschieht, müssen Bürger sich zwar nicht in Gefahr begeben, dürfen aber dennoch nicht weggucken, den Schwanz einziehen – wie es leider allzu oft geschieht. Auch mit bloßem Beobachten und Melden eines Vorfalls haben sie ihre Bürgerpflicht, Zivilcourage zu zeigen, erfüllt.

Bleibt zu hoffen, dass die Westheimer Zivilcourage zeigen, um den oder die Täter dingfest machen zu können – und den Verein nicht im Regen stehen lassen, damit Fahrgäste künftig nicht im Regen stehen.

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