NEUBURG Zirkus findet nach langer Suche neu Bleibe
Seit Beginn des zweiten Lockdowns Ende November vergangenen Jahres hatte der Zirkus mit der Zustimmung der Gemeinde auf dem Parkplatz vor dem Epplesee ein Notquartier erhalten. Doch mit Beginn dieses Monats hätte dieses nun ihr Ende finden und der Betrieb anderenorts hätte fündig werden sollen, da die Parkplätze nun für die Badegäste benötigt würden. Doch als sich alle Bemühungen der vergangenen Wochen am Ende zu zerschlagen begonnen hatten, lag das Ende dann doch ganz nah.
Und zwar „statt links jetzt rechts des alten Sportplatzes, in Richtung Kleintierzüchterverein“, wie es Claus Thomsen formuliert: „Wir haben wirklich im ganzen Landkreis gesucht, gesucht und gesucht. Aber einfach nichts gefunden. Und dann haben wir die Gemeinde einfach gefragt, wie es denn um den alten Sportplatz steht.“ Es habe sich rasch herausgestellt, dass dieser brachliege. Hierauf stimmte Bürgermeister Hermann Knauss der Bitte der Weisheits zu, den Standplatz dorthin verlegen zu dürfen. Und obwohl dies zunächst einmal unbefristet gelte, hoffen Thomsen und die Truppe „natürlich, dass es bald wieder los geht. Sogar das Zirkuszelt haben wir schon aufgebaut, damit wir hier dann unsere ersten Vorstellungen geben können. Wir sind der Gemeinde und ihren Menschen wirklich sehr dankbar.“
Messplatz ist doch gesperrt
Bei seinen Bemühungen um einen alternativen Standort im Kreis hat Thomsen viel erlebt. Zum Beispiel gebe es „eine große Ortschaft mit einem großen Messplatz, wo wir auch schon oft gespielt haben. Ich bin direkt zum Bürgermeister gegangen und habe ihn gefragt, ob wir den Platz zum Stehen nutzen können.“ Die Antwort sei ernüchternd gewesen, da die Verwaltung darauf verwiesen habe, dass alle Veranstaltungsgelände wegen Corona gesperrt seien. Thomsen: „Da sagt sich jemand mit einem gesunden Menschenverstand dann schon, dass das die Antwort auf eine Frage ist, die man gar nicht gestellt hat.“ Alle Ortsverwaltungen habe er angesprochen, sagt Thomsen, aber von zwei Dritteln noch nicht einmal eine Antwort erhalten. Nun ist er enttäuscht, „welchen Stellenwert wir zum Teil offenbar haben. Da würde ich mir manchmal schon mehr Anerkennung für unsere Arbeit wünschen, auch wenn wir uns wirklich nicht allzu wichtig nehmen.“ Und das gerade in einer Situation wie jetzt gerade, für die doch keiner etwas könne.
Geschenkt habe er nie etwas haben wollen, da alle Unkosten wie Strom und Wasser von ihm bezahlt würden. Andererseits habe es auch viele positive Rückmeldungen gerade von Verwaltungschefs gegeben, die gerne geholfen hätten, aber nicht die Möglichkeiten hatten. Aber auch über das Angebot einer „netten Dame aus Hatzenbühl“ habe ihn sehr gefreut. Jene hätte einen großen Garten gehabt, in dem wir einen Teil der Wagen hätten abstellen können, freut sich Thomsen: „Das war ganz, ganz süß!“ Auch am neuen Standort gelte jetzt, dass unter Einhaltung der inzwischen bekannten AHA-Regeln jeder herzlich eingeladen ist, zum Streicheln und Füttern jederzeit vorbeizukommen. „Bei dem schönen Wetter kamen zuletzt viele Radfahrer vorbei, die vom Anblick eines Zirkus ganz überrascht waren“, erinnert sich Thomsen. Wenn das Wetter demnächst wieder mitspielt, werden zu den Radfahrern sicher auch viele Badegäste hinzukommen.
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