Kreis Germersheim Wanderer machen sich für 52 000 Euro auf die Socken

„Einen neuen Aufbruch wagen“ sangen die Besucher des Gottesdienstes in der Michaelskirche zu den Klängen der Musikgruppe aus Berg. Danach machten sich über 400 Wanderer auf den 25 Kilometer langen Weg durch den frühlingsgrünen Bienwald. Manche fuhren die ein oder andere Etappe mit dem Bus, die meisten gönnten sich bei strahlendem Sonnenschein die ganze Strecke.

Hagenbachs Bürgermeister Franz Xaver Scherrer (CDU) – auch Pfarrer Patrick Asomugha nennt ihn freundschaftlich „F.X.“ – konnte mit Dr. Thomas Gebhart (CDU), Barbara Schleicher-Rothmund (SPD), Martin Brandl (CDU) und Manfred Kramer (CDU) wieder aktuelle und ehemalige Politikprominenz der Region begrüßen. Dem fußballbegeisterten Pater Attley Gomes, als Nachfolger von Pater Franklin Rodrigues neues Gesicht beim Hagenbacher Hungermarsch, schenkte er ein Trikot des „zuletzt wenig erfolgreichen FCK“. Schirmherr Weihbischof Otto Georges konnte dieses Mal nicht mit dabei sein. In seinem Grußwort machte er deutlich, dass die Menschenrechte auch uneingeschränkt für die Kinder in Indien gelten, um die sich Pater Franklin und sein Team kümmern. Zum Evangelium über die Heilung des Blinden predigte Diakon Peter Imhoff. Der Blinde ist angewiesen darauf, dass jemand ihm etwas zu essen und trinken bringt. Aber das Leben habe sich gegen ihn entschieden. Mit Jesus helfe ihm ein für ihn Fremder. So sei die Situation auch in den Slums in Indien. Imhoff, der als Pastoralreferent seinen ersten Hungermarsch vor Jahren noch als Busfahrer („bei Regen ein toller Job“) mitmachen durfte, rief jeden dazu auf, nächstes Jahr einen weiteren Menschen für die Indienhilfe zu begeistern. Am Ende des Gottesdienstes zeigte sich Franklins Provinzial Pater Allan Noronha erstaunt über das Engagement in der Südpfalz und bekam Beifall für seine Feststellung: „Hagenbach ist eine Freudenstadt.“ Die Schweigezone auf einem Teilstück des Hungermarsches wies auf das Motto der diesjährigen Misereor-Fastenaktion hin: „Gutes Leben für alle“. Stärken konnten sich die Wanderer in Büchelberg, Scheibenhardt und Berg. Unterwegs kommen immer wieder viele miteinander ins Gespräch. „Man trifft immer wieder Leute, die man kennt“, stellt Luitgard Becker aus Wörth fest. Die Cousins Julius Hartmann aus Maximiliansau und Oskar Patzelt aus Wörth sind als Kommunionkinder unter der Obhut von Katica Cestr mit Freude dabei. Beim Abschluss im Kulturzentrum in Hagenbach traten Tänzerinnen aus Indien auf. In den Hungermarschkarten hatten sich die Sponsoren mit über 52.000 Euro eingetragen. Mit einem Erlös von über 60.000 Euro darf gerechnet werden.

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