Kreis Germersheim „Wörther Wasser“ für die Reingelegten

Zur sprudelnden Wahrheit machte gestern die Pfälzer Erfrischungsgetränke GmbH (PEG) den Aprilscherz der RHEINPFALZ mit dem kostenlosen Angebot „Sprudel für alle“. Über 100 Leute, vorwiegend aus Jockgrim, Maximiliansau und Wörth, waren zur nicht ernst gemeinten Abholung gekommen. Selbst der Hinweis auf hochzuhaltende Schilder mit der Aufschrift „Wörther Wasser“ und vorzuzeigende Autokennzeichen half ihnen nicht auf die Sprünge. April! April!

Einige der in den April geschickten Leser waren sauer. Wahrscheinlich auf die RHEINPFALZ und wahrscheinlich auch auf sich selbst, weil sie sich aprilmäßig hereinlegen ließen. Die meisten trugen das Ganze mit Humor. Schließlich durften sie ja auch tatsächlich „ihr Wörther Wasser“ mit nach Hause nehmen. Werkleiter Marco Heine reagierte super, ließ den Scherz spontan zur Wirklichkeit werden. Hut ab! Ein Mann aus Jockgrim kam sogar zweimal angeradelt. „Überall wird darüber geredet. Bessere Werbung kann man nicht haben“, meinte Gerhard Werling. Für Rudi Wöschler hätte der Hinweis auf den Aktionstag „unbedingt größer sein müssen“. Werkleiter Heine war über den missverstandenen Aprilscherz natürlich nicht gerade „very amused“. Schon um 10 Uhr am Morgen trafen die ersten „Kunden“ ein und zeigten ihre Schilder mit dem Vermerk „Wörther Wasser“. Am Ende waren es sieben Paletten mit jeweils 240 1,5-Liter-Flaschen Mineralwasser, die mit dem Gabelstapler aus der Produktionshalle gefahren und von zwei Mitarbeitern auf dem Werksgelände ausgegeben wurden. Um dem Andrang gerecht zu werden, musste die Höchstabgabemenge von zunächst fünf „Sechserpacks“ auf zwei reduziert werden. „Wir wären gerne vorab informiert worden, haben uns aber der Herausforderung gestellt“, sagte Heine. Übrigens: Das Wörther Wasser aus der neuen Mineralwasserfabrik kann man seit kurzem in den LIDL-Märkten kaufen. Keinen Andrang, von einigen Sonnenanbetern am Rheinufer einmal abgesehen, gab es gestern Vormittag in Germersheim, wo angeblich die Pläne für eine Seilbahn zum Strand auf der anderen Flussseite vorgestellt werden sollten. Immerhin: Früher wurden solche Pläne schon einmal im Stadtrat diskutiert – als Verbindung zu einem neuen Germersheimer Stadtteil drüben. Aber das ist immer noch pure Fantasie. April! April! Ein Aprilscherz war auch die Ankündigung, dass die Oldtimerfreunde Ottersheim für ihren neuen Saustall einen Sauhirten suchen. Zwar nahm die Ankündigung keiner so richtig ernst, trotzdem kamen einige zur Oldtimerscheune, um sich den Stall anzuschauen und von alten Zeiten zu erzählen. (wi/gs)

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