Hördt Uni-Studenten planen Zukunft der Verbandsgemeinde

Abschlusspräsentation im Alten Forsthaus in Hördt.
Abschlusspräsentation im Alten Forsthaus in Hördt.

Wie soll die Verbandsgemeinde Rülzheim einmal aussehen? Diese Frage stellten sich ausnahmsweise mal nicht Kommunalpolitiker, sondern eine Gruppe Studenten aus der Uni Landau-Kaiserslautern. Im Alten Forsthaus in Hördt stellten die angehenden Raumplaner ihre Pläne vor.

Für Machbarkeitsstudien und Dorfentwicklungskonzepte zahlen Gemeinden oft gutes Geld. Da kam es der Verbandsgemeinde Rülzheim sicher gelegen, als Holger Schmidt, Professor für Raumplanung an der Universität Kaiserslautern-Landau, mit einem Angebot auf sie zukam: Seine Master-Studenten könnten mit der Verbandsgemeinde für ein Studienprojekt zusammenarbeiten, in dem es um die Zukunft ihrer Gemeinden gehen soll. Nachdem die neun Studenten eine Woche vor Ort verbracht hatten, Interviews mit Anwohnern und Experten geführt und etliche Stunden bei der Planung verbracht hatten, war der große Tag gekommen: Im Alten Forsthaus in Hördt präsentierten die Jungplaner ihre Ideen vor den Einwohnern der Verbandsgemeinde und vor denen, die die Projekte einmal umsetzen könnten.

Lebensqualität sichern

Der Name des Gesamtkonzepts: VG Rülzheim hoch Vier – Orte für Generationen. Die Vier stand dabei für vier Leitbilder: Gemeinschaft und Zusammenhalt stärken, Lebensqualität sichern, Landschaftsbezüge bewahren und Generationen verknüpfen. Zwei bis drei Studenten waren jeweils für eine Ortsgemeinde zuständig. In Rülzheim wollte die Gruppe an der Mittleren Ortsstraße ansetzen. Diese weise Verbesserungspotenzial auf: Zu wenig Parkplätze, stockender Verkehr, keine Belebung durch Aufenthaltsqualität, Probleme bei der Barrierefreiheit und wenig Platz für Radfahrer. Für Hördt planten die Studenten ein Mehrgenerationenhaus in mehreren Versionen samt Grundriss und einem Architekturmodell. Soll es ein großer Gebäudekomplex oder mehrere kleinere Häuser mit gemeinsamem Hof werden?

Plan der Gemeinde wird aufgegriffen

Für Kuhardt schufen die angehenden Raumplaner gleich ein ganz neues Baugebiet mit sechs Gebäuden, vielen Grünflächen und einer integrierten Arztpraxis. Zusätzlich planten sie eine Aufwertung der Sport- und Freizeitfläche. In Kuhardt gibt es bereits länger Pläne, zwei Probleme gleichzeitig anzugehen: Das Clubhaus des TSV Kuhardt soll saniert werden und dann auch als Jugendtreff genutzt werden.

Hier konnten die Studenten also einen konkreten Planungsbedarf der Kommune aufgreifen und nach ihren Vorstellungen gestalten. Wenn es nach ihnen geht, sollen dort unter anderem Tischtennisplatten, eine Grillstelle, mehr Sitzgelegenheiten und eine Graffitiwand hinkommen. Auch die Fläche um das Clubhaus herum soll sich verändern, so planen die Studenten beispielsweise, die Tennisplätze zu halbieren, das Beachvolleyballfeld zu verlegen, dafür einen Bolzplatz und ein Multifunktionsfeld zu platzieren. Langfristig soll im Norden des Gebiets ein Hängemattenpark entstehen. Langfristig, weil die dafür notwendigen Bäume erst noch wachsen müssen.

Pumptrack am Fischmal

Ähnliches Potenzial sehen die Studenten in Leimersheim im Gebiet zwischen Fischmal und Altrhein. Die Grünfläche lade zum Verweilen ein, hier könnten mehr Sitzmöglichkeiten und ein Zeltplatz geschaffen werden. Auch für einen Abenteuerspielplatz oder einen sogenannten Pumptrack, ein welliger Rundkurs für Fahrräder, sei der Platz gut geeignet.

Noch sind das alles nur Ideen, die Verbandsgemeinde muss nichts davon umsetzen. Sascha Schäffner, Bauamtsleiter der Verbandsgemeinde, ist aber schon optimistisch, dass die Empfehlungen der Studenten Realität werden könnten. „Es ist stark davon auszugehen, dass diese Pläne in die kommunalen Gremien gehen und auch teilweise umgesetzt werden.“ Was die Studenten geliefert hätten, sei umfänglicher als so manche Machbarkeitsstudie.

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