Germersheim/Lingenfeld Themenmonat: Wenn Leben und Tod sich berühren
„Der Tod ist mitten im Leben. Der ist nicht nur im November, der begegnet uns das ganze Jahr“, sagt Wiltrud Siepenkothen. Sie gehört zum Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen, das den Themenmonat organisiert hat. Der Juni sei bewusst gewählt.
Der Tod ist so gewiss wie kaum etwas sonst im Leben. Oft beschäftigen sich Menschen aber mit dem eigenen Lebensende erst, wenn sie krank sind oder alt werden oder wenn ein Trauerfall im Familien- und Freundeskreis eintritt. Andere wiederum wissen nicht, was sie Trauerenden sagen sollen. „Wir sind im Privaten sprachunfähig“, meint Wiltrud Siepenkothen. Die Veranstaltungsreihe will diese Sprachbarriere aufbrechen. Der Titel lautet „Wenn Leben und Tod sich berühren“.
Am Anfang war ein Café auf dem Friedhof
Geplant sind Gesprächsabende und eine Friedhofsführung. „Für viele ist der Friedhof ein Ort der Begegnung mit Lebenden und Toten und ein Ort der Trauer“, sagt die Pastoralreferentin Irina Manck. Eine Veranstaltung auf dem Lingenfelder Friedhof war auch die Initialzündung für den Themenmonat: Im letzten Sommer richtete der Sachausschuss Caritas ein Café dort aus. Aufgrund der Gespräche an diesem Morgen wollte der Ausschuss das Thema umfassender in den Fokus rücken.
Es wird Angebote an mehreren Orten geben. Mitarbeiter des ambulanten Hospizdienstes der Caritas geben am 18. Juni, 19 Uhr, im Pfarrheim Lingenfeld Einblick in ihre Arbeit. Ein Bestatter aus Karlsruhe ist am 26. Juni, 19 Uhr, im Pfarrheim Lingenfeld zu Gast. Trauer von und mit Kindern steht im Mittelpunkt eines Abends mit der Seelsorgerin Kerstin Fleischer am 5. Juni, 19 Uhr, im katholischen Pfarrheim in Germersheim. Die Führung über den Germersheimer Friedhof ist am 16. Juni, 15 Uhr. Außerdem wird es thematische Gottesdienste in Lingenfeld, Schwegenheim, Germersheim und Sondernheim geben.
Kunst, Musik und die Bibel
Auch die Bibel erzählt von Menschen, die jemanden verloren haben und einen Trauerweg gehen. Die Kraft und Hoffnung in diesen Geschichten soll ein Abend mit Wort, Kunst und Musik rüberbringen. Er ist Teil der Reihe „Klang-Raum-Kirche“ der protestantischen Schwestergemeinde und findet am 19. Juni, 19 Uhr, in der evangelischen Versöhnungskirche statt.
„Wir hatten mehr Themen als es Abende geworden sind“, erzählt Irina Manck. Fragen über ein Leben nach dem Tod und Jenseitsvorstellungen seien Menschen wichtig. Das habe sich in der Vorbereitung gezeigt. Begleitet wird der Themenmonat von einer Ausstellung, die durch das Bistum Speyer wandert. Konzipiert wurde sie von der katholischen Erwachsenenbildung der Diözese, dem Referat Hospiz- und Trauerseelsorge und dem Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM). Auf 20 Aufstellern geht es um Fragen wie „Was möchte ich tun, bevor ich sterbe?“ oder „Wo und wie möchte ich sterben?“. Vom 2. bis 16. Juni wird die Ausstellung zu bestimmten Zeiten im Nardinisaal des Germersheimer Pfarrheims zu sehen sein, vom 18. bis 29. Juni im Pfarrheim Lingenfeld.
Info
Öffnungszeiten der Ausstellung, Termine der Gottesdienste sowie weitere Infos auf der Internetseite der Pfarrei: www.kath-pfarrei-germersheim.de; Eintritt frei; Anmeldung ist nur zur Friedhofsführung notwendig (bis 10. Juni) bei Irina Manck, 07274 9485330 oder irina.manck@bistum-speyer.de.