Hagenbach Stadtchef Hutter kündigt Transparenz und Bürgernähe an
Erst überreichte Tobias Zimmermann (CDU) in seiner Funktion als noch amtierender erster Beigeordneter der Stadt Hagenbach die Ernennungsurkunde an den bei den Kommunalwahlen mit 66,7 Prozent der Stimmen wiedergewählten Stadtbürgermeister Christian Hutter (CDU), dann, rund 20 Minuten später, händigte Hutter Zimmermann die Ernennungsurkunde zum ersten Beigeordneten aus. Denn Zimmermann war mit 15 Jastimmen bei 7 Neinstimmen wiedergewählt worden.
Stolze 52,5 Prozent der Stimmen hatte die CDU am 9. Juni erhalten und damit 12 der 22 Sitze im Stadtrat erobert. „Wir haben zwar die absolute Mehrheit erreicht, aber wir wollen nicht alle Stellen in der Stadtspitze besetzen“, sagte Volker Scherrer. Er schlug Christian Völker von der FDP für die Wahl des zweiten Beigeordneten vor. Für Völker, der erst vor wenigen Tagen in der konstituierenden Sitzung des Kreistags zum dritten Kreisbeigeordneten gewählt worden war, stimmten 20 Ratsmitglieder, zwei lehnten ihn ab.
SPD verzichtet auf Wahlvorschläge
Bevor der Reigen der Beigeordnetenwahlen begann, hatte SPD-Fraktionsvorsitzender Martin Gröschel angekündigt, dass seine Fraktion keine Kandidaten stellen werden. „Wir haben bei der Wahl 3,6 Prozentpunkte und einen Sitz verloren, das ist ein klares Wählervotum“, sagte Gröschel. So schlug Volker Scherrer seine Parteifreundin Yvonne Gemeinder als dritte Beigeordnete vor. Gemeinder war erst am Tag zuvor in den Stadtrat nachgerückt, weil Ute Lins ihr Mandat nicht antrat. Gemeinder wurde mit 14 Jastimmen bei 8 Neinstimmen gewählt.
Nachdem die neue Stadtspitze vereidigt war, verabschiedete Hutter David Betsch (FWG). Betsch war in den vergangenen 5 Jahren zweiter Beigeordneter. „Man kann nicht immer einer Meinung sein, aber ich denke, es war ein offener und ehrlicher Umgang miteinander“, sagte Hutter bei seinen Dankesworten für Betsch.
„Wir stehen vor großen Aufgaben“
Offenheit und einen ehrlichen Umgang miteinander, das wünschte sich Hutter auch vom neuen Stadtrat, in dem die CDU 12, die SPD 6, die FDP 2 und die Freien Wähler ebenfalls 2 Sitze haben. „Wir stehen vor großen Aufgaben“, sagte Hutter. „Der demografische Wandel macht auch vor Hagenbach nicht halt. Wir müssen in die Infrastruktur investieren, wir wollen das Hauptschulgebäude sanieren und umbauen und wir wollen im Neubaugebiet Nord V vorankommen. Außerdem gibt es einige Straßen, die saniert werden müssen“, beschrieb Hutter die anstehenden Aufgaben.
Transparenz haben für ihn oberste Priorität, betonte das Stadtoberhaupt. Nicht nur gegenüber dem Rat. „Es ist mir ein Anliegen, die Bürger stärker in die Entscheidungsprozesse einzubinden“, betonte Hutter. Man müssen Vertrauen schaffen in die Politik, die Verwaltung und die Arbeit des Rates. „Und dafür brauchen wir eine Kultur des Dialogs“, so Hutter. Das Wohl der Stadt müsse dabei immer im Vordergrund stehen.