Wörth Stadt soll lebenswerter werden

Der Jugendtreff in der Königsberger Straße ist ziemlich weit vom Ortskern entfernt.
Der Jugendtreff in der Königsberger Straße ist ziemlich weit vom Ortskern entfernt.

Ein Jugendtreff mitten im Ort, ein zweiter Bolzplatz und ein Naherholungsgebiet – die Maximiliansauer haben jede Menge Ideen, wie ihr Ort attraktiver werden könnte. Die gibt es auch in den anderen Ortsbezirken. Doch was kann davon umgesetzt werden?

Dass die Verantwortlichen der Stadt Wörth bei der Auftaktveranstaltung für die Spielleitplanung mit mehr Zuspruch gerechnet hatten, war offensichtlich. 160 Stühle waren in der Tullahalle in Maximiliansau aufgestellt worden, nur etwas mehr als 20 Plätze wurden tatsächlich gebraucht. Für Peter Apel, Geschäftsführer des Planungsbüros Stadtkinder aus Dortmund, aber kein Grund zum Pessimismus. „Die Spielleitplanung ist ein umfassend angelegter Prozess“, betonte Apel. Es werde in den nächsten Jahren immer wieder Gelegenheiten zur Bürgerbeteiligung geben.

Er sei in einem Dorf aufgewachsen, habe als Kind viel Zeit im Freien verbracht. „Fußball spielen habe ich auf der Straße gelernt“, erzählte. Heutzutage würden Kinder nicht mehr lernen, auf einen Baum zu klettern. „Wir müssen die Grundbedingungen für ein gesundes Aufwachsen unserer Kinder und Jugendlichen schaffen. Sie müssen sich bewegen, um ihre Motorik zu schulen“, sagte Apel. Allerdings sollen von der Spielleitplanung alle Altersgruppen profitieren. Eine familienfreundliche Stadt sei eine Stadt für Jung und Alt. Eine Stadt, in der das Wohnumfeld den Bedürfnissen aller Altersgruppen gerecht werde und als Begegnungsort für viele diene, so Apel. Entsprechend waren alle Generationen eingeladen, ihre Wünsche vorzutragen.

In Sachen Spielplätzen gut aufgestellt

Die Stadt Wörth wolle mit der Spielleitplanung Freiräume wie Spielplätze oder Grünanlagen aufwerten und damit zu mehr Lebenswert für alle Generationen beitragen, sagte Stadtbürgermeister Dennis Nitsche. Dafür wurden der Stadt Fördermittel aus dem Leader-Programm bewilligt. Leader ist ein europäisches Förderprogramm zur Entwicklung ländlicher Räume.

In große Ortspläne konnten die Bürger bunte Fähnchen mit Verbesserungsvorschlägen oder Wünschen platzieren. Dass Maximiliansau in Sachen Spielplätzen durchaus privilegiert ist, war dabei Konsens. „ Wir sind Wörth generell ganz gut aufgestellt, was Spielplätze betrifft“, meinte auch Stadtbürgermeister Nitsche. Gleichwohl gab es den Vorschlag, den großflächigen Spielplatz in der Straße Im Woog durch eine Kletterwand aufzuwerten.

Wunsch nach zweitem Bolzplatz

Beim Kleintierzuchtverein gibt es einen Bolzplatz, der sehr stark frequentiert ist. „Es wäre schön, wenn es einen zweiten Bolzplatz gebe“, sagte ein Bürger. Schließlich dürften die Kinder ja nicht einfach so auf die Fußplätze des FVP. „Und wenn es nur einen Bolzplatz gibt, dann sollten wir dafür sorgen, dass der wenigstens in einem guten Zustand ist“, meinte ein anderer Maximiliansauer. Im Augenblick ist er das nicht.

Große Einigkeit bestand darin, dass es zu wenige Plätze gebe, an denen sich Jugendliche treffen könnten. Orte, an denen es auch mal etwa lauter zugehen könnte. Der Jugendtreff in der Königsberger Straße sei nicht sehr attraktiv. „Der Jugendtreff müsste zentraler im Ort gelegen sein“, lautete ein Vorschlag.

Mehrfach wurde der Wunsch geäußert, auf verschiedenen Grünflächen Calisthenics Geräte, also Sportgeräte für draußen, aufzustellen. Ebenso wie zusätzliche Bänke. Auch Bäume sollten gepflanzt werden. „In Maximiliansau fehlt ein Dorfplatz, ein Platz der Begegnung“, kritisierte eine Bürgern. Der Goldgrund könnte zum Naherholungsgebiet ausgebaut werden, lautete ein weitere Vorschlag.

Starterprojekte sollen bald umgesetzt werden

Am folgenden Tag waren die Planer aus dem Ruhrgebiet mit den Kinder der örtlichen Grundschule unterwegs, um mehr über deren Wünsche zu erfahren. Und um sich die geheimen Stellen im Ort zeigen zu lassen, von denen die Erwachsenen nicht wüssten, wie Apel scherzhaft bemerkte. Am Abend desselben Tages gab es einen Workshop für Jugendliche. „Wir werden die Ergebnisse auswerten und eine Planung erarbeiten, die werden wir dann hier zur Diskussion stellen“, versprach Apel. In den drei anderen Wörther Ortsbezirken wird das Planungsbüro in den nächsten Wochen das identische Programm absolvieren. Dann wird ein Plan für die komplette Stadt erstellt.

Dass nicht alle Wünsche sofort erfüllt werden könnten, stellte Nitsche klar. Die Spielleitplanung sei eine integrierte Planung mit langfristiger Ausrichtung und Wirkung. Der Stadtbürgermeister geht von einem Zeitraum von mindestens zehn Jahren für die Umsetzung aus. „Aber es wird schnell Starterprojekte geben, Dinge“, kündigte Apel an. „Die Menschen sollen schnell sehen, dass sich was tut, es darf nicht der Eindruck entstehen, die reden ja nur und es passiert nichts.“

Info

Auftaktveranstaltungen in den anderen Ortsbezirken (jeweils von 17 bis 20 Uhr):

  • Büchelberg, 6. April, Mehrzweckhalle
  • Wörth, 11. April, Festhalle
  • Schaidt, 28. April, Kulturhalle
Der Bolzplatz beim Kleintierzuchtverein ist nicht im allerebsten Zustand.
Der Bolzplatz beim Kleintierzuchtverein ist nicht im allerebsten Zustand.
Der Spielplatz Im Woog ist sehr weitläufig. Dort gibt es noch ausreichend Platz für weitere Spielgeräte.
Der Spielplatz Im Woog ist sehr weitläufig. Dort gibt es noch ausreichend Platz für weitere Spielgeräte.
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