Kreis Germersheim Sportplatz soll endlich verlegt werden

Seit über 20 Jahren wird überlegt, den Sportplatz Habsburger Allee weiter in Richtung Ortsausgang Berg zu verlagern. Entschieden wurde nie etwas, doch jetzt kommt in die Sache Bewegung: Der Stadtrat hat am Donnerstag beschlossen, eine Machbarkeitsstudie erstellen zu lassen.

Die aus den späten 60er Jahren stammende Anlage, bestehend aus einem Rasenfeld mit Aschenbahn, einem Sandplatz und dem Clubhaus, ist in einem schlechten Zustand. Angedacht ist, sie abzureißen und – trotz direkter Lage an der vielbefahrenen Habsburger Allee – aus dem Grundstück Bauplätze zu machen. Mit dem Erlös aus dem Grundstücksverkauf soll die neue, etwas mehr abseits liegende Sportanlage finanziert werden. Sie wäre nur wenige Meter von der alten Anlage entfernt, würde aber auf der gegenüberliegenden Seite der L 540, nahe des künftigen Rewe-Supermarkts liegen. Auch die Grundschule könnte sie für den Sportunterricht benutzen. Wie es am Donnerstag in der Ratssitzung hieß, ist der SV Hagenbach bereit, den ihm teilweise gehörenden Sportplatz der Stadt zur Verfügung zu stellen. Er verlange als Gegenleistung nicht mehr wie bisher die Bereitstellung zweier Fußballplätze, sondern nur noch einen Kunstrasenplatz und ein Clubhaus. Für die Vorplanung hat die Stadt dieses Jahr 50.000 Euro im Haushalt vorgesehen. Später würde sie weitere 600.000 Euro investieren. Auch private Investoren werden wohl nötig sein, um das Vorhaben zu realisieren: Im Jahr 2007 hatte die Verbandsgemeindeverwaltung Gesamtkosten von etwa 6 Millionen Euro ermittelt. Laut einstimmigem Stadtratsbeschluss soll „eine Machbarkeitsstudie mit Kostenberechnung zur Verlagerung des Sportplatzes mit Umsetzung eines Baugebietes“ erstellt werden. Seit Jahren sei die Sache immer wieder Thema gewesen, hieß es aus der SPD-Fraktion. Von ihr kam der Antrag, das Gutachten erstellen zu las-sen. Bis zum Jahresende wolle man Klarheit darüber, wie es in dieser Sache weiter geht, so SPD-Sprecher Martin Gröschel. „Wollen wir den Weg gehen oder beerdigen wir diese Sache?“ Die unklare Situation sei für den SV unbefriedigend, weil er nicht in seine Anlage investieren könne. Gröschel wie auch CDU-Sprecher Karl Münzing wollten aber „keine Jahreszahl in den Mund nehmen“, wann es zu einer Realisierung der Sportplatzpläne kommen könnte. Es werde viel Zeit in Anspruch nehmen, die Grundstücke für die neue Anlage zu bekommen, so Münzing. Wie die beiden großen Fraktionen stimmten auch die Freien Wähler für die Erstellung der Machbarkeitsstudie. „Man muss irgendwann mal anfangen und das ist eine gute Gelegenheit dazu“, so ihr Sprecher Herbert Kölbl. Stadtbürgermeister Franz Xaver Scherrer (CDU) sagte, dass die „hervorragende Jugendarbeit“ und der Aktiven-Spielbetrieb des SV unterstützt werden müssen. Falls sich der Stadtrat gegen den Bau einer neuen Sportanlage ausspreche, müsse man nach anderen Möglichkeiten suchen, den SV zu unterstützen. (hcs)

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