Kreis Germersheim Skaten, boxen, Probleme lösen

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Jugendliche verkaufen Flammkuchen, planen einen Skaterpark mit, wollen boxen und sich an einem Medienprojekt beteiligen: Jugendpflegerin Katharina Hilbert präsentiert in ihrem ersten Jahresbericht ein sehr abwechslungsreiches Bild der Jugendarbeit in der Verbandsgemeinde Kandel.

Die Stadt Kandel hat einen eigenen Treff. Hilbert ist für die sechs anderen Ortsgemeinden zuständig und bei der Verbandsgemeinde angestellt. Deshalb muss sie einmal im Jahr dem Verbandsgemeinderat berichten. Die Ratsmitglieder waren von ihrem Vortrag über die Fraktionen hinweg begeistert, schließlich hat sich in den vergangenen 13 Monaten viel getan. Inzwischen konnten fünf Jugendtreffs etabliert werden. Seit April 2015 kommen junge Windener regelmäßig in die Raiffeisenstraße 17. Sie haben ihre Räume selbst gestaltet und bringen sich auch bei den Festen in der Gemeinde ein, berichtete Hilbert. So haben sie unter anderem am Storchenfest Flammkuchen verkauft und am Adventsmarkt Schokoküsse und Kinderpunsch angeboten. Einmal im Monat wird der Jugendraum in Vollmersweiler genutzt. In der kleinen Gemeinde gibt es kein getrenntes Programm für Kinder und Jugendliche, vor kurzem ging es zum Beispiel zum Rodeln zum Mehliskopf. Der Jugendtreff in Steinweiler ist in den Räumen der Landjugend untergebracht. Hilbert berichtete, dass die Jugendlichen im Ort bald über einen Fragebogen ihre Wünsche für die Umgestaltung des Skaterplatzes äußern können. Dieser soll zu einem weiteren Treffpunkt werden, sagte Hilbert. Der Freckenfelder Nachwuchs hat 2015 mit einem Graffitiprojekt die Räume in der Raiffeisenstraße 5 umgestaltet, dort gibt es auch in Kinderangebot. 2016 steht das Projekt „Neugestaltung des Holzhäuschens“ an. Am aktivsten sind derzeit die Jugendlichen in Minfeld: Dreimal in der Woche gibt es ein Angebot, das von bis zu 20 Jugendlichen genutzt wird. Da die Kreisverwaltung die Einrichtung einer Küche aus Brandschutzgründen nicht erlaubt habe, werde nun ein Boxraum eingerichtet, sagte Hilbert. Die Jugendlichen seien sehr „bewegungsbedürftig“. Für 2016 sind ein Medienprojekt und Infoabende, wie zur Suchtprävention, geplant. Auch wollen sich die Jugendlichen an der Scheunenweihnacht beteiligen. In Erlenbach gibt es noch keinen eigenen Jugendtreff, hier übernehmen die Vereine viel Nachwuchsarbeit, sagte Hilbert. Sie will erneut Kontakt zum Tennisverein aufnehmen. Bei den Walderlebnistagen für Jungen in den Oster- und Herbstferien waren auch Kinder von Asylsuchenden dabei, berichtet Hilbert. An der Zirkusferienwoche im Sommer beteiligten sich 70 Kinder, das neue Angebot „Outdoor Adventure“ für 13- bis 16-Jährige wurde sehr gut angenommen und wird dieses Jahr wiederholt. Die Ratsmitglieder zeigten sich beeindruckt: „Packen Sie das alles, das ist ja ein enormes Bündel“, sagte Volker Merkel (CDU). Nach der Betreuung des Boxraums in Minfeld erkundigte sich Dietmar Kolb (SPD). Sie boxe selbst, sagte Hilbert, und verwies auf gute Kontakte zum Kandeler Boxclub. Nach dem pädagogischen Ansatz erkundigte sich Peter Haubold (CDU). Dieser sei „lebensweltorientiert“, sagte Hilbert, es gehe darum nach dem Bedürfnissen der Jugendlichen zu schauen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Manchmal rufen sie auch Eltern an und fragen um Rat, gelegentlich vermittelt sie den Kontakt zum Jugendamt. „Es geht um Spiel, es geht um Spaß, aber es kommen auch die ernsten Themen zum Tragen“ – und die hätten viele, die in die Treffs kommen, betonte Hilbert. „Können wir sie unterstützten?“, wollte Rainer Zimmermann (Grüne) wissen. „Brauchen Sie mehr Personal?“ „Ja, ich wünsche mir mehr Personal“, sagte Hilbert. Derzeit gibt es in der VG eine 1,5 Stelle, Hilbert arbeitet in Vollzeit und wird in den Ortsgemeinden von anderen Kräften, die gemeinsam die 0,5 Stelle ausfüllen, unterstützt. (tnc)

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