Karlsruhe/Südpfalz Rheinbrücke: Blitzer wieder da – Stadt veröffentlicht Zahlen zu Einnahmen

Frisch installiert: Blitzer auf der Rheinbrücke.
Frisch installiert: Blitzer auf der Rheinbrücke.

Nach mehrjähriger Pause stehen die Radaranlagen zwischen der Südpfalz und Karlsruhe wieder. Sie sollen die Rheinbrücke schützen, lohnen sich aber auch für die Stadt.

Der Motorradfahrer dreht sich ungläubig um: Gerade ist er auf der Rheinbrücke bei der Fahrt in Richtung Südpfalz geblitzt worden. Und er ist nicht der einzige: Immer wieder geraten Autofahrer, die zu schnell über die Rheinbrücke fahren, am Dienstag im beginnenden Feierabendverkehr ins Visier der Radaranlagen. Nach mehrjähriger Pause sind die Rheinbrücken-Blitzer wieder da.

Mit dem Aufbau der Anlagen wurde am Dienstag begonnen. „Sofern keine unvorhergesehenen technischen Schwierigkeiten auftreten, gehen diese auch am selben Tag noch in den scharfen Messbetrieb“, teilt die Stadt Karlsruhe auf Anfrage der RHEINPFALZ mit.

Die komplette Anlage Richtung Pfalz.
Die komplette Anlage Richtung Pfalz.

Vor der Brückensanierung abgebaut

Die Blitzer waren vor Beginn der Brückensanierung 2018 abgebaut worden. Wieder aufgebaut werden nur zwei der ursprünglich drei Anlagen. „Im Zeitraum 2010 bis 2018 hatte sich gezeigt, dass die dritte Säule, welche ebenfalls in Fahrtrichtung Westen/Pfalz aufgebaut war, nicht maßgeblich zur Verkehrssicherheit beiträgt“, begründet die Karlsruher Stadtverwaltung diesen Schritt.

Unverändert bleiben die unterschiedlichen Geschwindigkeitsbegrenzungen: Tempo 100 Richtung Pfalz, Tempo 80 Richtung Karlsruhe. Diese Entscheidung wurde durch die zuständigen Straßenverkehrsbehörden in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium getroffen, lautet die Erklärung der Stadt.

Vor allem Lastwagen abbremsen

Aufgestellt wurden die Radaranlagen, um die Rheinbrücke zu schützen. Dazu sollen vor allem die Lastwagen gebremst werden: Je schneller ein Lastwagen fährt, umso heftiger sind die Stöße in Richtung Fahrbahn. Da die Lastwagen auf der äußeren Spur am Brückenrand fahren, was ursprünglich nicht vorgesehen war, ist die Rheinbrücke Wörth/Karlsruhe besonders empfindlich.

Die Kosten für den Wiederaufbau betragen laut Stadt Karlsruhe knapp 250.000 Euro, da die bisherigen Gehäuse nicht wieder verwendet werden können und ein anderer Aufbau notwendig ist.

400.000 Euro jährlich

Die Einnahmen sind immer abhängig von der Anzahl der jeweils begangenen Ordnungswidrigkeiten, so die Karlsruher Stadtverwaltung. Insofern könne eine Hochrechnung allenfalls aufgrund der Erfahrungswerte aus den vergangenen Jahren erfolgen.

In Fahrtrichtung Pfalz beliefen sich die Einnahmen im letzten vollen Betriebsjahr 2017 auf rund 100.000 Euro und in Fahrtrichtung Karlsruhe auf rund 300.000 Euro jährlich, so die Stadt Karlsruhe. Hierbei sei aber zu beachten, dass Bußgeldeinnahmen keine Nettoeinnahmen sind. Abzuziehen seien nicht nur die Ausgaben für den Aufbau, sondern auch Ausgaben für weitere Sachkosten sowie Personalkosten. Werden Verfahren vor dem Amtsgericht entschieden, fließe zudem das Geld nicht dem städtischen Haushalt, sondern der Landeskasse zu.

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