Kreis Germersheim Renovierung des Sägewerks Mittelmühle
Besucher des Schanzen- und Mittelmühlfestes in Bellheim können sich auch ein Bild vom Fortgang der Renovierung des Sägewerks Mittelmühle machen. Der Kulturverein will es zu einem Erlebnisraum werden zu lassen, wo Ältere Jungen ein lebendiges Bild der Vergangenheit vermitteln sollen. Nach jahrelangen Arbeiten war man vor einem Jahr fast fertig. Doch am 21. April brannte das Gebäude – wegen Brandstiftung – und wurde schwer beschädigt. Die Ehrenamtlichen ließen sich jedoch nicht entmutigen, krempelten die Ärmel hoch und gingen, tatkräftig unterstützt von Bellheimer Handwerkern, erneut ans Werk. Nun sind sie wieder fast fertig: Die Brandspuren sind beseitigt. Der erneuerte Dachstuhl ist frisch eingedeckt, die Außenhaut erhält eine Holzverkleidung, um den Sägewerkscharakter zu unterstreichen. Drinnen werden Sandsteinwände gereinigt: Die Nordwand wurde in zwei Wochen vom Ruß und Putz sowie „vom Dreck der Jahrhunderte“ befreit, erzählt Vorsitzender Rainer Becki. Nun geht es an die übrigen Wände. Der Holzfußboden ist fertig. Nächste Woche soll rechtzeitig zum Fest alles fertig sein. „Ich bin froh, dass wir nach einem Jahr wieder an dem Punkt sind, um Veranstaltungen hier abhalten zu können“, sagt ein erleichtert wirkender Becki. Der letzte Renovierungsabschnitt betrifft die Vorhalle. Die Planungen und das Genehmigungsverfahren dafür laufen laut Becki. Der Wiederaufbau soll bald beginnen und noch dieses Jahr das Dach fertig werden. Wenn der Bau steht und für die Infrastruktur gesorgt ist – Becki wünscht sich noch eine große Leinwand und geeignete Strahler, um Veranstaltungen ins rechte Licht rücken zu können – soll die Historie in den Vordergrund treten: Becki spricht von Bilderausstellungen mit alten Dorfansichten und Menschen bei der Arbeit. Arbeit wird dem Kulturverein auch noch das Anlegen der Grünfläche gegenüber dem Sägewerk machen. Aus alten Bellheimer Grenzsteinen, die vor Jahren gesammelt wurden, sollen die Umrisse des Dorfes nachgebildet werden. Der älteste Stein datiere von 1555. Bei diesem Projekt arbeite der Kulturverein mit der Generaldirektion kulturelles Erbe in Speyer zusammen. Diese habe einen Fachmann für alte Grenzsteine, von dem sich Becki Aufschluss über Symbole auf dem einen oder anderen Fundstück erhofft.