Germersheim/Kapstadt Polizist, Freund und Helfer

Eine Weihnachtsfeier mit Senioren in Kapstadt. Manfrd Hatzenbühler (li.) und der heutige Leiter der Germersheimer Polizei, Uwe B
Eine Weihnachtsfeier mit Senioren in Kapstadt. Manfrd Hatzenbühler (li.) und der heutige Leiter der Germersheimer Polizei, Uwe Becker (2.v.li.) freuen sich.

Der ehemalige Germersheimer Drogenfahnder und Fußballer, Manfred Hatzenbühler, ist in seiner neuen Heimat Südafrika gestorben.

„Jeder hat seine Geschichte“, sagte Manfred Hatzenbühler bei seiner Verabschiedung aus dem Polizeidienst vor fast neun Jahren. Hatzenbühler – in Germersheim besser als „de Hatze“ bekannt – war Polizist, aber auch ein gefürchteter Mittelstürmer, der zuerst für den FV Germersheim spielte, später die Trikots von Westheim und Zeiskam überstreifte.

Kripo, das Mobile Einsatzkommando (MEK) des Landeskriminalamts, Terrorismusfahndung und zuletzt die Bekämpfung der Drogenkriminalität standen unter anderem auf dem Dienstplan des Germersheimers, der 43 Jahre lang für Recht und Ordnung sorgte – mit seinem „Hatze-typischen Blick“. Doch war es eher die Art von Hatze, mit der er „Kunden“ zum Reden brachte, als wohl sein Blick. Denn Manfred Hatzenbühler hat – wie er einst sagte – nie jemanden reingelegt, „nie etwas versprochen, was ich nicht halten konnte“.

Und das brachte ihm nicht nur die Anerkennung seiner langjährigen Kollegen, sondern auch die seiner neuen Freunde in Südafrika ein. Denn dort hat es Manfred Hatzenbühler und seine Familie hingezogen. Das Leid vieler Menschen dort hat ihm keine Ruhe gelassen und er begann die Arbeit von „The Umtshayelo Foundation“ (TUF) zu unterstützen. Die Stiftung kümmert sich um benachteiligte Menschen. Die Projekte waren vielseitig, von der Unterstützung und Betreuung von Schulkindern beim Lernen mit Verköstigung und Bezahlen von Schulgeld bis zum Studium. Auch wurden Kinder in Armenvierteln an einem Tag mit Sandwiches und Getränken versorgt. Deshalb hatte er in den zurückliegenden Jahren in seiner alten Heimat und seinen alten Kollegen immer wieder Geld gesammelt.

Eine junge Frau aus Westheim engagierte sich durch die Kontakte von Hatzenbühler ebenfalls für die Stiftung und so gelangte ein 40-Fuß-Container 2015 mit alten Möbeln der Rülzheimer IGS und Küchenutensilien, Kleidung und vielem mehr nach Kapstadt. Immer wieder half Manfred Hatzenbühler bei der Essensausgabe und unterstützte die Menschen, wo er konnte.

Der plötzliche Tod von „Hatze“ nach kurzer, schwerer Krankheit hat viele in Germersheim, aber auch seine Familie und Freunde in Kapstadt getroffen.

x