Kreis Germersheim Politische Tätigkeit logisch fortgesetzt
Steinweiler. Als Michael Detzel 1994 erstmals für die CDU in Steinweilers Gemeinderat gewählt wurde, hätte er nicht im Traum daran gedacht, einmal selbst Bürgermeister zu werden. Heute, 20 Jahre später, sieht er sein neues Amt als Ortsbürgermeister als konsequente Fortführung seines Mottos „das Umfeld, in dem wir uns bewegen, aktiv mitzugestalten“.
„Meine Kandidatur zum Ortsbürgermeister ist aber eine logische Folge meiner politischen ehrenamtlichen Tätigkeiten gewesen“, sagt Detzel. Vor sieben Jahren wurde er zum Ortsvorsitzenden der CDU gewählt, vor fünf Jahren in den Verbandsgemeinderat und zum Ersten Beigeordneten der Gemeinde Steinweiler. Ehrenamtliche Tätigkeiten waren für Detzel, aber schon in frühester Jugend selbstverständlich. So war der heute 52-Jährige allein 18 Jahre im Vorstand des Fußballvereins aktiv, davon zehn Jahre als Schatzmeister und fünf Jahre als Vorsitzender. „Das Bürgermeisterleben ist sehr intensiv, aber ich habe das so erwartet“, erklärt Detzel. Als Vorteil für sich sieht er, dass er als Beigeordneter voll in alle laufenden Projekte, beispielsweise der Neubau der Sporthalle, die Fertigstellung des Ausbaus der Kreuzgasse oder schnelles DSL für Steinweiler, integriert war. So können diese nahtlos und schnell umgesetzt werden, hofft er. Doch auch neue Projekte wie die Erweiterung der Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche, die Erschließung eines weiteren Baugebiets für die Eigenentwicklung oder die Umstellung der Straßenausbaubeiträge auf wiederkehrende Beiträge sollen angegangen werden. Glücklicherweise sei ihm die Gemeinde schuldenfrei übergeben worden. Dies soll möglichst so bleiben. Doch Detzel weiß, dass die Einnahmequellen in Zukunft nicht mehr so sprudeln werden. Denn neue Baugebiete zu realisieren ist zumindest nicht mehr in großem Umfang möglich. Deshalb soll geschaut werden, wo Kosten eingespart oder am besten gleich vermieden werden können. Der Ortsbürgermeister hofft hier auf eine konstruktive Zusammenarbeit nicht nur mit den Rats- und Ausschussmitgliedern, sondern mir allen, die kreative Ideen oder Lösungsmöglichkeiten haben. Überhaupt ist ihm neben transparenter und themenorientierter Politik Teamarbeit wichtig. Alle Ratsmitglieder sollen in die laufenden Vorgänge eingebunden werden. Teamfähigkeit braucht der Diplombetriebswirt (FH) nicht nur in seinem Beruf als Systemgestalter bei Daimler-Benz sowie Teilnehmer und Leiter verschiedener IT-Projekte. Teamfähigkeit wurde ihm als jüngstem von acht Geschwistern quasi in die Wiege gelegt. Und auch das Ehrenamt Ortsbürgermeister gelinge nur, wenn die Familie – Detzel ist seit 15 Jahren mit Anita verheiratet und hat zwei Kinder – als Team funktioniert. Deshalb informierte Detzel gleich in seiner ersten Sitzung über den Kostenstand bei der Sporthalle, die rund zehn Prozent teurer geworden ist. Und so will Detzel zumindest die nächsten fünf Jahre an erster Stelle dafür sorgen, dass sich die Gemeinde stetig weiter entwickelt und sich die Bürger wohlfühlen. „Uns werden die Themen nie ausgehen“, zitiert er dazu seinen Vorgänger Norbert Forstner (SPD). Doch dazu gehören auch die Verhinderung eines Geothermie-Kraftwerks und der Ausbau der Bahnlinie Neustadt-Wörth zur Güterverkehrstrasse. Und auch eine Schwäche verrät Detzel: eine gewisse Ungeduld, wenn Beschlüsse nicht im geplanten Zeitfenster umgesetzt werden.