Kreis Germersheim Plan für Milli-Görüs-Haus zurückgezogen

Die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) hat den Bauantrag für ein Bildungszentrum auf dem ehemaligen Ehnes Gelände in Germersheim in der Freiherr-vom-Stein-Straße zurückgezogen. Das teilte Bürgermeister Marcus Schaile (CDU) auf Nachfrage mit.

Nicht betroffen davon sind die Bauarbeiten für die vier Wohnungen, die Milli Görüs ebenfalls auf diesem Gelände errichtet. Dafür, so Schaile, liege eine Baugenehmigung vor. Ursprünglich war geplant, neben den Wohnungen eine ehemalige Ehnes-Gewerbehalle in ein IGMG-Bildungszentrum umzubauen. Bei der Grundsteinlegung für die in unmittelbarer Nachbarschaft geplante Moschee der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion, Ditib, am vergangenen Wochenende (wir berichteten), hatte IGMG Broschüren verteilt, in denen in türkischer Sprache die Pläne für das Bildungszentrum beschrieben und Spenden dafür erbeten werden. Laut dieser Broschüre sollten in dem Bildungszentrum Klassenräume, ein Saal, getrennte Teestuben für Frauen und Männer, ebenfalls getrennte Gebetsräume, Büros, Kinderspielräume, Jugendlokal, Küche und die Dienstwohnung für den Imam entstehen. Zur Notwendigkeit des Baus heißt es unter anderem: „Unsere Kinder sind eine Garantie unserer Zukunft. Diese können in einem Klima erzogen werden, das unseren Sitten und Moralvorstellungen entspricht. Dadurch können sie sorgfältig heranwachsen und vor der Finsternis der Unwissenheit geschützt werden.“ Der Bauantrag für das Bildungszentrum war bereits im Germersheimer Bau- und Stadtentwicklungsausschuss und wurde dort abgelehnt, wie Schaile bestätigte. Das Thema habe sich jetzt aber mit dem zurückgezogenen Bauantrag erledigt. | tom

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