Germersheim Pfalzpreis für Goethe-Gymnasiastinnen
Der Preis wurde den aus Rülzheim und Lustadt stammenden jungen Frauen nach Mitteilung des Goethe-Gymnasiums Germersheim (GGG) am Samstagabend vom Vorsitzenden des Bezirksverbands Pfalz, Theo Wieder, im Pfalztheater in Kaiserslautern überreicht. Wobei Schanne aufgrund eines längeren Auslandsaufenthalts nicht dabei sein konnte. Mit dabei waren die Eltern der drei Schülerinnen sowie deren Geschichts- und Sozialkunde-Lehrer Dirk Wippert.
Neben Gesprächen mit Politikern unterschiedlicher Parteien hatten sie im Unterricht den damaligen rheinland-pfälzischen Antisemitismus-Beauftragten Dieter Burgard getroffen und ein Gespräch mit der Shoa-Überlebenden Henriette Kretz im Mainzer Landtag geführt. Den Fokus hatten die damals 14- und 15-Jährigen zudem auf das Thema „Stolpersteine“ gelegt, von denen damals einige in Germersheim verlegt wurden. Aus dem gesammelten Material entstand dann die Zeitung.
Beweggründe
Auf der Bühne des Pfalztheaters schilderte die Elftklässlerin Miriam Malthaner, warum sie und ihre Mitschülerinnen die Zeitung „Jugend gegen Antisemitismus“ angefertigt hatten: „Im Unterricht haben wir so viel erfahren. Da hatte ich das Gefühl: Ich musste, ja, wir mussten einfach unbedingt etwas über dieses Thema schreiben!“ Anna Plett ergänzte, dass die Anfertigung während der Corona-Zeit durchaus eine große Herausforderung dargestellt habe, sie aber durch das Online-Format schnell Kontakte zu den Politikerinnen und Politikern bekommen hätten.
Mit den jährlich vergebenen Pfalzpreisen fördert der Bezirksverband Pfalz seit vielen Jahren hervorragende Leistungen unter anderem von Kunst- und Kulturschaffenden sowie innovativen Köpfen. „Systematisch und journalistisch bemerkenswerte Arbeit“ treffe auf „Interesse an der Vergangenheit und jüdisches Leben in Deutschland“, würdigte der Bezirksverband das Zeitungsprojekt der drei GGG-Schülerinnen, heißt es in einer Mitteilung der Schule. Thematisiert würden „verschiedene Aspekte von der Geschichte jüdischer Familien unter der Nazi-Herrschaft bis hin zur Auseinandersetzung mit heute vorzufindendem Antisemitismus“. Alles werde hierbei „ernsthaft wie sachgerecht behandelt“.