Kommentar Peinliche Gemeinderäte

Die parteipolitische Verzögerung des Kita-Anbaus um einige Wochen wird auf dem Rücken von Eltern und Kindern ausgetragen.

Lange hat der Gemeinderat Lustadt diskutiert, viele Argumente wurden ausgetauscht – und am Ende gab es eine Ratsmehrheit für den grundsätzlichen Anbau an die Villa Murmelstein. Dort soll der Platz für die dringend benötigten Kita-Plätze sein, die das Land garantiert. So funktioniert eigentlich Demokratie.

Sechs Ratsmitglieder der SPD und Freie Wähler Lustadt haben das nicht verstanden. Sie, die mit dem Standort aus verschiedensten Gründen nicht einverstanden sind, haben im Juli gegen die Auftragsvergabe an ein Vermessungsbüro gestimmt. Sie haben die Gunst der Stunde genutzt – aber um was zu tun? Das Projekt zu verhindern? Lächerlich! Sie haben mit ihrem Abstimmungsverhalten der Demokratie nur geschadet, weil es nichts an dem grundsätzlichen Beschluss ändert, zwischen der Villa Murmelstein und Lustica in der Schulstraße die Kita zu erweitern. Eine Beigeordnete hat deswegen aufgehört. Ihre Arbeit muss vom Ortsbürgermeister übernommen werden.

Die sechs Räte können bis Dienstag mit stolzgeschwellter Brust durch den Ort laufen und sagen: „Ich habe das Projekt um ein paar Wochen verzögert.“ Sie dürfen nicht vergessen es hinauszuschreien, dass sie dies auf dem Rücken der Eltern, die einen Platz für ihr Kleinkind benötigen, getan haben. Und auf dem Rücken der Kinder, die gerne in eine Kita gehen würden. Das Verhalten der sechs Ratsmitglieder war nur peinlich und eines Gemeinderates nicht würdig. Vielleicht sollten sie ebenfalls über einen Rücktritt nachdenken.

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