Kreis Germersheim Neuer Rat macht bei Kreuzgasse weiter

Nach 30 Jahren in der Kommunalpolitik, davon 20 Jahre als Ortsbürgermeister, schloss sich am Dienstagabend der Vorhang für Norbert Forstner (SPD) im Gemeinderat. In seiner Abschiedsrede sprach er von seiner „zweiten Ehe.“ Jeden Tag gab es neue Überraschungen, Ärger und Erfolge. „Dem ein oder anderen hab ich auf den Fuß getreten oder treten müssen, dafür entschuldige ich mich“, sagte Forstner.

Die laufenden Projekte Kreuzgasse und Sporthalle seien „in den letzten Zügen“; die neue LED-Beleuchtung wird gerade montiert. DSL soll bis Ende des Jahres „in Betrieb sein.“ Er übergibt seinem Nachfolger Michael Detzel (CDU) einen schuldenfreien Haushalt. 1,8 Millionen Euro liegen noch in der Gemeindekasse. Forstner selbst sitzt nicht mehr im Gemeinderat. Er wurde zwar, trotz weit hinten liegendem Listenplatz, von den Bürgern gewählt, gab seinen Platz jedoch ab. „Das kann ich meinem Nachfolger nicht antun“, sagte Forstner lachend. Auch Nachfolger Detzel lobt das Werk seines Vorgängers. „Der Name bleibt in Verbindung mit der positiven Entwicklung von Steinweiler.“ Detzel, der in den vergangenen fünf Jahren Erster Beigeordneter war, möchte „Ansprechpartner für alle Bürger“ sein. Er will ein weiteres Baugebiet erschließen, die Betreuung der Kinder im Ort erweitern, eine ausgewogene Vereinsförderung und die Sanierung der Straßen. Den Status als schuldenfreie Gemeinde plant er zu erhalten auch „wenn die Einnahmen nicht mehr so sprudeln werden.“ Neuer Erster Beigeordneter ist Manfred Lieber (FWS), Zweite Beigeordnete ist Friedel Hartmann (CDU). Beide hatten keinen Gegenkandidaten und erhielten 16 Ja-Stimmen bei keiner Gegenstimme. In der Hauptsatzung wurde festgelegt die Mitgliederzahl des Haupt- und Finanzausschusses, Bau- und Friedhofsausschusses und des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft um eine Person auf acht zu erhöhen. Dies soll den geänderten Mehrheitsverhältnissen im Rat Rechnung tragen. Die Aufwandsentschädigung der Mitglieder des Gemeinderates wurde von 10 auf 15 Euro pro Rats- oder Ausschusssitzung erhöht. Auch wurde über den zweiten Bauabschnitt (Kreisstraße) der Kreuzgasse abgestimmt. Die Kosten belaufen sich auf rund 1,08 Millionen Euro, von denen die Gemeinde 247.000 Euro übernimmt. Der Anteil der Verbandsgemeinde liegt bei 424.000 Euro, der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Speyer zahlt 411.000 Euro. Damit bleibt man um fast 500.000 Euro unter der Kostenberechnung des Ingenieurbüros Muff-Hohmann. Wegen der Erfahrungen im ersten Bauabschnitt bezüglich der Unterfangungsarbeiten wurde bereits ein vierfacher Betrag für diese berücksichtigt. Der Gehweg erhält als Belag das Pfälzer Pflaster in „Braun mix“, während die Parkflächen in „Pfälzer Pflaster Farbe Phorphyr gelb“ gehalten sind. Baubeginn ist der 4. August, die Fertigstellung ist für April 2015 geplant. Wird dieser Plan eingehalten wird es auch ein Dorffest im Juni 2015 geben. Sonst müsste dieses abgesagt werden. Die Entscheidung soll im Oktober fallen. Die Pflasterung des ersten Bauabschnitts sei bereits zur Hälfte fertig gestellt, sagte der neue Bürgermeister Detzel. (arst)