Germersheim Festungsmuseum: Stadt übernimmt das Ruder

Besichtigung im Museum: Frauke Vos-Firnkes (rechts) erklärt die Exponate.
Besichtigung im Museum: Frauke Vos-Firnkes (rechts) erklärt die Exponate.

Der Betreuungs- und Betriebsvertrag zwischen der Stadt Germersheim und dem Historischen Verein der Pfalz ist ausgelaufen. Seit Januar 2021 hat die Stadt die Aufgaben rund um das Festungsmuseum übernommen. Wohin die Reise damit gehen soll, liegt jedoch im Dunkeln.

1976 war der Betreuungs- und Betriebsvertrag zwischen der Stadtverwaltung Germersheim und dem historischen Verein geschlossen worden. Auf ehrenamtlicher Basis hatte zunächst die Kreisvereinigung Germersheim die Betreuung der von der Stadt finanziell getragenen Einrichtung übernommen. In einer Pressemitteilung hat Bürgermeister Marcus Schaile kürzlich erklärt, dass sich die Stadt Germersheim sehr gerne ihrer Verantwortung stellt und federführend die Neukonzeption des Stadt- und Festungsmuseums übernimmt.

„Zusammen mit dem Museumsverband Rheinland-Pfalz und der Denkmalpflege arbeiten wir derzeit an der inhaltlichen und baulichen Neuausrichtung des Museums. Unser Museum hat ein großes Potenzial. Es soll sich in Zukunft lebendig und modern präsentieren sowie stärker im Umfeld der regionalen Museumslandschaft profilieren und die Besucherzahlen langfristig steigern“, sagt Schaile. Auf die Anfrage der RHEINPFALZ, welche genauen Pläne für das in die Jahre gekommene Museum vorgesehen seien und ob es vielleicht schon erste Erfolge bei der Umsetzung gebe, wollte sich der Bürgermeister jedoch nicht äußern.

Viele Pläne, wenig Informationen

Bereits 2019 wurde im Stadt- und Festungsmuseum mit der Inventarisierung und Digitalisierung der Ausstellungsobjekte begonnen (wir berichteten). Damals wurde auch Pläne von Exkursionen, kindgerechten Führungen und einer besseren Vernetzung mit anderen Museen gesprochen. Wie weit diese Ideen, besonders durch die pandemiebedingte Schließung vorangegangen sind, wollte Schaile genauso wenig beantworten, wie die Frage nach der angestrebten Umstrukturierung der Ausstellung und einer dauerhaften Öffnung des Museums.

Laut Pressemitteilung sind momentan Sanierungsmaßnahmen und klimatechnische Anpassungen geplant, die den derzeitigen Museumsstandards entsprechen. Außerdem wird eine barrierefreie Erschließung des Gebäudes erarbeitet. Wann und wie diese Pläne jedoch umgesetzt werden sollen, liegt trotz mehrmaliger Anfragen beim Bürgermeister aber noch im Dunkeln.

Ebenso wie die Frage nach den ehrenamtlichen Helfern des Museums. Klar ist, dass der historische Verein in Sachen Museum weiterhin aktiv bleiben soll. „Ich hoffe auf eine weitere tatkräftige Unterstützung durch den Historischen Verein der Pfalz Kreisvereinigung Germersheim. Aufgrund der Funktion von Frauke Vos-Firnkes als Vorsitzende des Vereins und Leiterin des Tourismus-, Kultur und Besucherzentrums wurde sie mit der Zuständigkeit des Stadt- und Festungsmuseums betraut. So ist zum Glück eine intensive Zusammenarbeit gegeben“, erklärt Marcus Schaile in der Pressemeldung.

Das Stadt- und Festungsmuseum, 1936 als Heimatmuseum eröffnet, befindet sich seit 1976 im Ludwigstorgebäude und zeigt von April bis Dezember am ersten Sonntag des Monats und den Mittwochnachmittagen auf einer rund 1500 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche rund 5500 Exponate.

x