Freckenfeld Nach Hohlweg-Sanierung erste Wildbienen gesichtet

Hohlweg nördlich von Freckenfeld.
Hohlweg nördlich von Freckenfeld.

Die NVS Naturstiftung Südpfalz pflegt seit Frühjahr 2022 fast zwei Kilometer Hohlwege nördlich des Ortes. Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen dieser Tage zeigen sich schon ein paar Bewohner, die davon profitieren - die Wildbienen.

Lößhohlwege sind über Jahrhunderte entstanden. Beim Befahren des lockeren Lößgesteins mit Fuhrwerken wurden die zementartig miteinander verbundenen Staubkörner zermahlen und durch Regen weggeschwemmt. Die Fahrrinnen schnitten sich immer tiefer ein, während rechts und links davon steile Wände stehenblieben. Diese Hohlwege sind ökologisch wertvoll, denn es gibt vielfältige Lebensräume. Im Idealfall liegt zentral eine Steilwand, unterhalb davon der blütenreiche Saum, auf der Kante oberhalb wachsen Gehölze und blütenreiche Halbtrockenrasen. Über 60 Wildbienenarten können hier vorkommen. Die meisten leben einzeln und legen in den Lößwänden ihre Nester an. Auch Eidechsen schätzen die trocken-warmen Lößbereiche; Dachse graben darin ihre Bauten. Im blütenreichen Saum und Halbtrockenrasen sammeln Wildbienen Nektar und Pollen für sich und ihre Brut, und viele Schmetterlingsarten und ihre Raupen finden ihre Fraß- und Nektarpflanzen. Zahlreiche Vogelarten suchen im Hohlweg Nahrung und brüten im Gehölz.

Die NVS Naturstiftung kontrolliert den ökologischen Zustand der Hohlwege und pflegt diese. Das Projekt wird mit Ersatzzahlungsgeldern für den Windpark Freckenfeld finanziert, die jährlichen Kosten für die Pflege bis 2036 liegen im mittleren vierstelligen Bereich. Am 16. Mai 2023 wird das Projekt öffentlich vorgestellt.

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