Kreis Germersheim Nach dem Erdbeben: Ausländerbehörde soll Familien unterstützen

Das Erdbeben hat in vielen Orten ganze Straßenzüge verwüstet. Unser Bild stammt aus Kharamanmaras .
Das Erdbeben hat in vielen Orten ganze Straßenzüge verwüstet. Unser Bild stammt aus Kharamanmaras .

Auch Familien im Landkreis von den Auswirkungen des Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiet betroffen. Diese kann die Kreisverwaltung nun durchaus unterstützen, sagt Ziya Yüksel, Vorsitzender des Beirats für Migration und Integration (BMI).

Zahlreiche große und kleine Hilfs- und Spendenaktionen zeigen die Verbundenheit mit den Erdbebenopfern. Die Katastrophe bringt auch Themen mit, die sich auf den Landkreis auswirken, sagt der BMI-Vorsitzende Ziya Yüksel. Daher hatte er Landrat Fritz Brechtel zum Gespräch in die Ditib-Moschee eingeladen und am eine spontane Zusage erhalten. Am Rande des Freitagsgebets kam es zu einem Treffen.

Das können die Behörden tun

Brechtel habe die Unterstützung der Ausländerbehörde in Form einer priorisierten Bearbeitung der behördlichen Angelegenheiten, die im Zusammenhang mit dem Erdbeben stehen, zugesagt. Zum Beispiel sollen sogenannte Verpflichtungserklärungen ohne Verzögerung bearbeitet werden, damit Familienangehörige hier vor Ort ihren Verwandten ersten und zweiten Grades aus dem Krisengebiet vorübergehend Zuflucht bieten können. Mit einer solchen Erklärung verpflichtet sich das aufnehmende Familienmitglied, die Kosten für den Lebensunterhalt und die spätere Ausreise zu übernehmen. Die Bundesregierung hat bereits Visa-Erleichterungen zugesichert.

Manche Mitglieder der türkischen Community möchten aber auch möglichst schnell zu ihren Angehörigen in die Erdbebengebiete reisen, um diesen vor Ort beizustehen, moralischen und familiären Zusammenhalt zu zeigen. Hier geht es um eine bevorzugte Bearbeitung einer eventuell erforderlichen Verlängerung des Aufenthaltstitels. Über die spontane Zusage Brechtels, was möglich ist, zu tun, habe er sich sehr gefreut, sagt Yüksel. Es sei in diesen Zeiten wichtig, zusammenzustehen.

Hilfsaktionen als ein Ventil

„Die Situation hat mich umgetrieben“ sagt Ziya Yüksel. Das Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion hat unzähliges Leid über Menschen gebracht. Die Überlebenden dort betrauern viele Tote, haben kein Dach mehr über den Kopf, haben ihre Wohnung, ihr Hab und Gut verloren. Doch nicht nur die Menschen dort leiden, auch ihre Landsleute hier vor Ort. Fast jeder Mitbürger der türkischen Community habe selbst oder kenne jemanden, der familiäre oder freundschaftliche Bezüge zu Menschen in der Erdbebenregion hat, sagt Yüksel. „Das Leid wird auch hier wirklich durchlebt.“ Die zahlreichen spontanen und schnell umgesetzten Hilfsaktionen seien auch ein Ventil, die Situation aushalten zu können, ein Versuch, das Leid zu lindern. Wichtig seien aber auch Geldspenden, um gezielt und koordiniert in der Region helfen zu können.

Landrat Brechtel habe nach dem Treffen in der Moschee in Anwesenheit anderer Mitglieder der Moscheegemeinden auch einige Worte an die Gemeinde, die zum Freitagsgebet zusammengekommen ist, gerichtet. Es habe den Menschen gut getan, Mitgefühl und Anteilnahme zu spüren, sagt Ziya Yüksel.

Termin

Um der Opfer zu gedenken und um Solidarität zu zeigen, ist eine Gedenkveranstaltung mit interreligiösem Gebet auf dem Europaplatz in Germersheim geplant. Termin: Samstag 25. Februar, 16 Uhr.

Spenden

Ein mögliches Spendenkonto:

aktion-deutschland-hilft.de

Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30

Stichwort: Erdbeben Türkei und Syrien

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