Hagenbach Mitten im Rhein gestrandet: Erste Bergungsversuche scheitern

Das Frachtschiff zieht am Bug.
Das Frachtschiff zieht am Bug.

Ein Fahrgastschiff mit 90 Menschen an Bord sitzt seit Sonntagnacht auf dem Rhein zwischen Hagenbach und Neuburg fest. Die Bergungsversuche waren bis zum frühen Abend gescheitert. Die Passagiere sollten die Nacht auf jeden Fall an Bord verbringen. An der gleichen Stelle war von wenigen Tagen ein Tankschiff auf Grund gelaufen.

Erneut hat sich ein Schiff auf dem Rhein festgefahren, erneut am Hagenbacher Grund. Bereits vergangene Woche lief ein Tankmotorschiff bei Rheinkilometer 357,4 am Hagenbacher Grund auf Grund. Am Sonntag fuhr sich gegen 23.30 Uhr an gleicher Stelle ein mit 90 Menschen besetztes Passagierschiff fest: die „Sigrun“ der Reederei Viking. Die Viking River Cruises AG ist ein weltweit agierender Anbieter von Flusskreuzfahrten. Der Hauptsitz des Unternehmens ist in Basel.

Unfallursache war ebenfalls eine nautische Fehleinschätzung des Schiffsführers, so die Mitteilung der Wasserschutzpolizei. Jos Seinen, Director Nautical Operations der Reederei Viking, sagt, dass sich das Schiff in der Fahrrinne festgefahren habe. Bei der Havarie oder der Bergung des Tankmotorschiffs in der vergangenen Woche sei dort Kies aufgewühlt worden und es habe sich eine neue Untiefe gebildet.

Zum Unfallzeitpunkt herrschte Polizeiangaben zufolge niedriger Wasserstand und dichter Nebel. Alle Passagiere befinden sich noch an Bord, verletzt wurde niemand.

Den ganzen Donnerstag über wurde versucht, das Passagierschiff freizuschleppen. Ein leeres Frachtschiff zog abwechselnd am Heck und am Bug, um das mittig aufsitzende Fahrgastschiff frei zu bekommen. Dieses bewegte sich anfangs dabei sogar um einige Meter, am Nachmittag rührte es sich dann aber nicht mehr.

Am frühen Abend wartete die Mannschaft der Reederei Viking noch auf ein zweites Frachtschiff. Dann könnte je ein Schiff an Heck und am Bug ziehen und das Fahrgastschiff seitlich von der Untiefe schleppen. Falls das bis Einbruch der Dunkelheit nicht gelingt, müssen Passagiere und Mannschaft die Nacht auf dem festsitzenden Schiff ausharren.

Die „Sigrun“ ist 135 Meter lang und 29 Meter breit und wurde im März 2019 getauft.

Das Frachtschiff zieht am Heck.
Das Frachtschiff zieht am Heck.
Das Passagierschiff sitzt mittschiffs auf, etwa in Höhe der Boje, die den Rand des Fahrwassers markiert.
Das Passagierschiff sitzt mittschiffs auf, etwa in Höhe der Boje, die den Rand des Fahrwassers markiert.
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