Kreis Germersheim Mit fliegenden Ohren ins Ziel

LEIMERSHEIM. Hallo, ich heiße Max und bin ein zweieinhalbjähriger Shih Tzu aus Bellheim. Seit drei Wochen weiß ich, dass ich beim Hunderennen, das der Verein für Hundesport in Leimersheim veranstaltet, an den Start gehe. 109 Hunde in allen Größen- und Altersklassen hatten an diesem Sonntag genau die gleiche Idee wie ich.
Rennen ist meine große Leidenschaft, und daher war es nur eine Frage der Zeit, wann mich mein Frauchen Elfriede Schlindwein das erste Mal bei einem Hunderennen anmeldet. Mit meinem Frauchen und ihrer Tochter Silke, die als Co-Trainerin fungierte, hatte ich viel Spaß bei kurzen knackigen Trainingseinheiten im Bellheimer Wald. Ich durfte sogar mit in den Urlaub an den Bostalsee fahren. Dort hatte ich meine tägliche Trainingsstrecke direkt am Staudamm. Dort war es herrlich! Und heute stehe ich tatsächlich hier auf dem Hundeplatz und warte darauf bis es los geht. Ich bin ganz schön aufgeregt. Die 50-Meter-Bahn ist doch ziemlich lang ... In der Sonne blinken die Siegerpokale, die schon für die drei schnellsten Hunde jeder Kategorie bereitstehen. Ich starte in der Erwachsenenklasse bis 35 Zentimeter Schulterhöhe und fühle mich topfit, bin ausgeschlafen und möchte so gerne aufs Treppchen und mein Frauchen glücklich machen. 11.10 Uhr. Der Startschuss fällt. 20 Minuten später bin ich an der Reihe. Ich habe die Startnummer 30 und will nun allen zeigen wie schnell ich laufen kann. Am Start hält mich Co-Trainerin Silke fest, dann sehe ich wie Frauchen die 50 Meter von mir wegläuft. Ich kann es kaum abwarten loszuspurten, dann renne ich endlich mit fliegenden Ohren und überglücklich mit 6,45 Sekunden ins Ziel. Über den Lautsprecher höre ich: „Das ist eine gute Zeit für einen so kleinen Hund.“ Das Lob macht mich richtig stolz. Und auch mein Trainergespann jubelt. Dann wird es spannend. Wie ist meine Zeit im Vergleich zu anderen Hunden? Pucki läuft 7,01 Sekunden, Buddy hat zunächst einen Fehlstart, dann rennt er 6,44. Er ist der Erste, der schneller ist als ich. Konkurrent Rudi, ein Jack Russell flitzt noch schneller. Er braucht nur 5,80 Sekunden. Es folgen weitere Hunde, die langsamer sind als ich. Luna etwa braucht 9,64 Sekunden, weil sie sich vom Bahnrand von einem Fotografen ablenken lässt. Meinen zweiten Lauf absolviere ich um 14.16 Uhr. Ich bin ein bisschen müde und renne etwas langsamer los. Leider kann ich meine erste Zeit nicht verbessern. Dieses Mal brauche ich 7,48 Sekunden. Da meine beste Zeit gewertet wird, belege ich den 11. Platz von 26 Hunden in meiner Klasse. Babette von Karin Wettstein war mit 5,20 Sekunden die schnellste von uns. Von allen teilnehmenden Hunden war Windhund Cooper von Ulrike Gringer mit 4,10 Sekunden der Beste. Ich bin trotzdem stolz auf mich! Viele Hunde haben wie ich heute zum ersten Mal an einem Rennen teilgenommen, wie etwa die sechs Monate alte Biene. Der Kurzhaar-Dackel aus Hassloch von Hanne Postel rannte schnurstracks zu ihrem Lieblingsspielzeug, dem quietschenden Gummischweinchen, bis ins Ziel. Die beiden Whippets Elvis und Emma, aus Harthausen geben auf der Bahn richtig Gas. Ihre Frauchen, Desiree Ballreich-Voigt und Rosemarie Ziegler, locken mit Käsewürfel. Elvis belegte mit 4,37 Sekunden den dritten Platz in der Windhunde-Klasse. Auch Luna, eine fünfjährige Magyar-Vizsla-Hündin sprintet am liebsten für „Stinker-Käse“ los, wie Besitzer Bernd Messemer aus Wörth verrät. Sie nimmt schon das dritte Mal am Hunderennen teil. 2014 belegte sie den ersten Platz. Das will ich auch mal erreichen. Nächstes Jahr komme ich wieder. Euer Max. Info —www.vfh-leimersheim.de.