Kreis Germersheim Migranten wollen sich besser vernetzen
Das Integrationskonzept, das derzeit von der Kreisverwaltung entwickelt wird, war beherrschendes Thema der Sitzung des Beirates für Migration und Integration (BMI) des Landkreises Germersheim.
Mit diesem Konzept sollen mit allen relevanten Akteuren, darunter dem BMI, Ideen zum Thema Integration gebündelt werden. Eine effiziente Eingliederung Zugewanderter in bestehende gesellschaftliche Strukturen sei auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels eine große gesellschaftliche und politische Aufgabe, hieß es. Im Mehrgenerationenhaus Wörth berichtete Laura Valencia von der Leitstelle Integration bei der Kreisverwaltung am Dienstag von den Fortschritten. So hätten die vier Arbeitsgruppen erste Ergebnisse vorgelegt. Neben Leitzielen für 2030 werden auch schon welche für 2015 formuliert. Es gehe darum, die Menschen auf die Ziele aufmerksam zu machen. Jetzt bestehe die Chance, aktiv daran mitzuarbeiten, erklärte der BMI-Vorsitzende Ziya Yüksel. Wichtig sei es, die Umsetzung der Vorhaben zu kontrollieren, die Ziele nach zu justieren, Erledigtes zu streichen und Neues mit aufzunehmen. Im Herbst soll eine Konferenz stattfinden, bei der die Beschlussfassung für den Kreistag vorbereitet wird. Wenn dieser zugestimmt habe, könne mit der Umsetzung begonnen werden, ergänzte Yüksel. In dem Landkreis mit den meisten Migranten in Rheinland-Pfalz – es seien über 20.000 - sei ein solches Konzept unabdingbar, damit die relevanten Themen immer wieder betrachtet würden. Über die geplante Kooperation des Beirates mit der Interkulturellen Ehrenamtsbörse in Wörth informierte Projektleiterin Silvia Kempf-Diehl vom Internationalen Bund. „Es geht darum, dass man gemeinsam auftritt und somit mehr Menschen erreichen kann“, so Kempf-Diehl. Außerdem könne ein größeres Netzwerk aufgebaut werden, von dem auch die folgenden Beiräte profitieren könnten. Ein Entwurf des Kooperationsvertrages folge. Wichtig war dem Vorsitzenden an diesem Abend auch, die Beiratsmitglieder zu bitten, in den ihnen bekannten Vereinen und Institutionen die wahlberechtigten Migranten zur Teilnahme an der Europawahl aufzurufen. „Mir liegt sehr viel daran, dass möglichst viele wählen gehen, um die Demokratie zu stärken“, sagte Yüksel eindringlich. Hier rannte er offene Türen ein, denn ein Teil der Beiräte ist schließlich selbst politisch in verschiedenen Parteien wie CDU, SPD und FWG engagiert. Um dem Wahlaufruf ein Gesicht zu geben, wurde gleich noch ein Foto des gesamten Migrationsbeirats gemacht, das mit dem Aufruf verschickt werden soll. Auch die Frage, wie die Wahl des neuen Beirates für Migration und Integration im November dieses Jahres organisiert werden soll und wie man Kandidaten gewinnen kann, wurde diskutiert. Weitere Details werden jedoch erst nach der Kommunalwahl in der nächsten Sitzung am 16. Juni besprochen. (kbro)