Kreis Germersheim Mehr Ausbildung für Feuerwehrleute

Übung in der Firebox. Brandl kritisiert zu wenige überregionale Ausbildungsplätze für Feuerwehrleute.
Übung in der Firebox. Brandl kritisiert zu wenige überregionale Ausbildungsplätze für Feuerwehrleute.

„Die Landesregierung muss Ausbildungskapazitäten an der Feuerwehr und Katastrophenschutzakademie endlich ausweiten.“ Das fordert Martin Brandl und belegt das mit Zahlen auch aus dem Kreis Germersheim.

Der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU) hat sich mit einer Kleinen Anfrage nach der Vergabe von Lehrgangsplätzen an Teilnehmer aus dem Kreis Germersheim an der Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie (LFKA) in Koblenz erkundigt. Der Anlass waren wiederholte Hinweise von Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis, dass sie bei der Vergabe von Lehrgangsplätzen nicht berücksichtigt worden seien.

Zusammen mit seinem Abgeordneten-Kollegen Dennis Junk, Mitglied im Innenausschuss, hat er nach den entsprechenden Zahlen für Rheinland-Pfalz gefragt. „Die Antworten der Landesregierung sind ernüchternd“, so Brandl in seiner Mitteilung gegenüber der RHEINPFALZ. Im Jahr 2018 seien von 190 angemeldeten Teilnehmern von Freiwilliger Feuerwehr und Hilfsorganisationen im Kreis Germersheim nur 67 bei der Lehrgangsvergabe berücksichtigt worden. 65 Prozent der Bedarfe wurden nicht berücksichtigt. Im Jahr 2019 war die Quote laut Antwort der Landesregierung ähnlich, von 281 angemeldeten Personen wurden 101 berücksichtigt. 2020 seien es nur 36 von 305 Teilnehmern gewesen, was die Landesregierung mit der Corona-Situation begründe.

In ganz Rheinland-Pfalz wurden demnach im Jahr 2018 von 7836 Anmeldungen 4818 und damit 61 Prozent berücksichtigt, im Jahr 2019 fanden 4440 von 9470 Anmeldungen Berücksichtigung, also 47 Prozent. Im Jahr 2020 waren 9550 Anmeldungen zu verzeichnen, von denen – aus Auswirkung der Pandemie – 1815 berücksichtigt wurden, in Planung

sind 5092, also 19 beziehungsweise 53 Prozent.

„Die Landesregierung muss die Kapazitäten an der LFKA deutlich ausweiten“, fordert Brandl. Auch vor der Pandemie habe landesweit nur etwa die Hälfte der Angehörigen von Freiwilligen Feuerwehren und Hilfsorganisationen einen Lehrgangsplatz bekommen. Im Kreis Germersheim sei die Quote weitaus schlechter, nur etwa ein Drittel der Anmeldungen sei berücksichtigt worden. „Da hilft keine Verbesserung des Vergabeverfahrens, es geht nicht vorrangig darum, die zu berücksichtigenden Teilnehmer nach Ortsgröße und Einwohnerzahl auszuwählen, sondern darum, ausreichend – und damit mehr – Lehrgangsplätze anzubieten. Gerade auch im Kreis Germersheim scheint das besonders nötig zu sein“, fordert der Abgeordnete. Wer sich ehrenamtlich in so herausragender Weise einsetze wie die Mitglieder von Freiwilligen Feuerwehren und Hilfsorganisationen, müsse auch die Möglichkeit einer qualifizierten Ausbildung haben und nicht durch lange Wartelisten entmutigt werden.

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