Kreis Germersheim Marmorplatten im Altarraum zerbröseln
In der Katholischen Pfarrkirche St. Mauritius sind derzeit größere Bauarbeiten im Gange. Im Altarraum muss ein Teil der Fußbodenplatten ausgetauscht werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 50.000 Euro.
Seit etwa drei Jahren, so Pfarrer Michael Kolb, weisen einzelne Marmorplatten im Altarraum Schäden auf, Teile der Oberfläche platzen ab, zudem werden die bisher glänzenden Platten mit der Zeit matt. In erster Linie sind diese Schäden auf den Stufen vor dem Ambo zu beobachten. Die Fußbodenplatten bestehen aus Jura-Marmor, die im Zuge der Kirchenrenovierung im Jahr 1986 eingebaut wurden, als der gesamte Chorraum auf eine Ebene gebracht wurde. Vor zwei Jahren bereits wurden einzelne Platten ausgetauscht, doch der Schaden war nicht beseitigt. Nicht nur platzen jetzt weitere Platten ab, auch die erneuerten Platten weisen schon wieder die gleichen Schäden auf. Die Ursache für diese Beschädigung, so Kolb, sei noch nicht bekannt. Fachleute, unter anderem auch vom Bischöflichen Bauamt in Speyer, vermuten, dass Feuchtigkeit aus unteren Bodenschichten aufsteigt und eine chemische Reaktion mit den Natursteinplatten auslöst. „Die Platten zerbröseln richtig.“ Unterhalb des Fußbodens verlaufen Schächte der früheren Kirchenheizung. Die die Reparaturarbeiten ausführende Fachfirma will einige der beschädigten Platten auch einschicken, um die genaue Ursache feststellen zu lassen. Mittlerweile ist die ganze mittlere Ebene des Altarraums betroffen, etwa 50 Quadratmeter. Es wird aber befürchtet, dass auch die übrigen Platten rund um den Altar in Mitleidenschaft gezogen sind, sodass eventuell der gesamte Fußboden des Altarraums erneuert werden muss. Dann vergrößert sich die Reparaturfläche auf rund 100 Quadratmeter. Im Zuge der Arbeiten wird auch der Fußboden in der Sakristei erneuert. Der beschädigte Fußboden wird ausgekoffert, danach eine Schotterschicht und eine Betondecke eingebaut. Gegen die aufsteigende Feuchtigkeit folgt eine Abdichtung. Darauf werden dann die neuen Bodenplatten verlegt. Bevor die Reparaturarbeiten in der Pfarrkirche begonnen werden konnten, musste der Altarraum zum übrigen Innenraum hin mit einem staubdichten Vorhang zugehängt werden. Gottesdienste können dennoch stattfinden, wenn auch beim Gottesdienstangebot einige Abstriche gemacht werden müssen. In Mittelgang wurde ein transportabler Altartisch aufgestellt, an dem die Gottesdienste zelebriert werden können. Die vorderen Bänke werden während der Bauarbeiten nicht belegt. Wenn nur der bisher festgestellte Schaden beseitigt werden muss, sollen die Bauarbeiten in knapp acht Wochen abgeschlossen sein. Die Kosten belaufen sich auf etwa 50.000 Euro, von denen das Bistum 50 Prozent übernimmt. Den Rest muss die Katholische Pfarrgemeinde aus Eigenmitteln aufbringen. „Wir werden in den kommenden Wochen Sonderkollekten für diese Reparatur durchführen“, so Pfarrer Kolb, „aber auch zu anderweitigen Spenden aufrufen.“