Kreis Germersheim Leserbriefe an die Lokalredaktion:

Die Frage, ob der Moscheenbau von der Ditib abhängt oder von der großen Politik, darüber kann man nur schmunzeln. Wer glaubt denn, dass diese Diskussion dazu führen wird, dass die Imane zukünftig von den Landesregierungen bezahlt und vom türkischen Staat kurzfristig unabhängig werden. Wer glaubt denn an eindeutige Signale aus der Bundes oder der Länderpolitik. Jahrelang sind Millionen Deutsche in die Türkei in Urlaub gefahren. Am besten „all inclusive“! Und waren voll des Lobes. Niemand hat die DITIB oder Milli Görüs oder andere gekannt, geschweige denn interessiert, noch ihre Verbindung zum türkischen Staat. Seit Erdogan und dem 15. Juli hat sich das dramatisch geändert. Nun wird mit Moscheen und Burkas ein Sommertheater inszeniert. Das sind an den Haaren beigezogene Argumente, genau wie die herbeigeredeten Ängste der Bürger und die Verkehrssituation. Ich rechne mal, dass es die CDU in Germersheim und im Kreis schaffen wird das Baurecht nach ihren Gutdünken zu drehen und einen gefassten Beschluss der Kreisverwaltung rückgängig zu machen. Bei Bausachen ist das meistens umgekehrt. Welche Parteien bei dem Fraktionsgespräch dabei waren, darüber schweigt der Chronist - wahrscheinlich die AFD und die Republikaner. Die anderen Parteien sind offenkundig in Mallorca. Mittlerweile halte ich jede Wette, dass mit der Moschee mittelfristig das gleiche passieren wird, wie mit dem Sportplatz von TürkGücü. Aber das wird uns von der CDU als gelebte Demokratie verkauft werden, was in Wirklichkeit Panikmache und Stimmenfang am rechten Ufer ist. Aber wenn Wahlen am Horizont stehen kann man schon mal Wein predigen und Altrheinwasser ausschenken. Wetteinsatz eine Flasche Raki. Herr Heerlein und Frau Meyer treffen des Pudels Kern meines Erachtens nicht ganz: Die Politik muss (Lastwagen)Transporte endlich so teuer machen dass die Erlöse einigermaßen die Kosten decken. Es ist vollkommen überflüssig Mineralwasser aus Italien zu importieren, aber wer es trotzdem trinken möchte soll eben den doppelten Preis zahlen. Ähnliches gilt für Obst und Gemüse während der Saison. Und ein Joghurt oder Milch aus Norddeutschland ist dann eben 20 oder 30 Cent teurer als aus der Pfalz/Hessen/Bayern/Baden-Württemberg. Wein aus Italien, Spanien, Portugal und den osteuropäischen Anbaugebieten darf gerne einen Euro teuerer sein - wir haben vor Ort Alternativen. Die Beispiele lassen sich beliebig fortsetzen, auch auf Produktionen und die Industrie bezogen: wenn ein Werkteil mit den real angefallenen Transportkosten teurer wird könnte das aus der Region punkten. Und jedem Bürger, dem Wald und den darin lebenden Tieren bleiben die Belastungen von abertausenden Lastwagen-Kilometern erspart. Die Bahn ist keine wirklich Alternative, siehe zum einen die Diskussionen um einen Ausbau der Güterverkehrsstrecken. Zum anderen ist die Geräusch-Umweltbelastung durch Güterzüge enorm: In Bad Krozingen (in der Gegend lebte ich vor meinem Umzug nach Wörth) hat man einen Riesenbammel vor den Güterzügen, die in wenigen Jahren im Drei-Minuten-Tank gen Süden rauschen oder umgekehrt, 24 Stunden täglich..... Rein logisch gibt es keine Alternative als die real anfallenden Kosten für Transporte auf die Transportwege umzulegen.

x