Kreis Germersheim Löschboot soll Feuerwehrfähre ersetzen

Eigentlich sollten nach den ursprünglichen Plänen des Landes Rheinland-Pfalz bis Ende 2015 alle vier Feuerwehrmehrzweckfähren außer Dienst gestellt sein und vier neue Hilfeleistungslöschboote (HLB) auf dem Rhein kreuzen. Doch ist das Land Rheinland-Pfalz zeitlich in Verzug, auch deshalb, weil nach der Ausschreibung ein Bewerber die Vergabekammer angerufen hat (siehe „Zur Sache“). Die Germersheimer Fähre wird also durch ein HLB ersetzt – wann, ist jedoch noch offen. Allerdings wird der Germersheimer Hafen nicht mehr der Heimathafen sein, sondern Karlsruhe. Rheinland-Pfalz baut das HLB zusammen mit der Stadt Karlsruhe. Sowohl die Germersheimer Mehrzweckfähre als auch das bisherige Löschboot von Karlsruhe stehen dem Pressesprecher des rheinland-pfälzischen Innenministeriums, Christoph Gering, zufolge zur Ersatzbeschaffung an. Es habe sich angeboten, ein gemeinsames Boot anzuschaffen, das 17 Kilometer stromaufwärts von der Berufsfeuerwehr „gepflegt und gewartet wird“. Die Entfernung zu Germersheim ist für das Innenministerium dabei kein Problem. Das Boot sei für eine mittlere Geschwindigkeit von 40 Stundenkilometern ausgeschrieben und decke die halbe Strecke nach Kehl/Straßburg und Ludwigshafen/Mannheim ab. Während eines Einsatzes werde das Boot neun Besatzungsmitglieder haben – drei Mann Bootsbesatzung und sechs Feuerwehrmänner. Woher die Einsatzkräfte kämen, hänge von dem jeweiligen Einsatzort ab. Nach derzeitiger Planung lege das Hilfeleistungslöschboot in Karlsruhe ab und nehme die Feuerwehrmänner dann an einem vereinbarten Ort auf. Das Bundesland Hessen hat das gemeinsame HLB „Hecht“ nach einer europaweiten Ausschreibung für 1,2 Millionen Euro von der Werft Neckar-Bootsbau in Neckarsteinach bauen lassen. Das Innenministerium Rheinland-Pfalz geht laut seiner Internetseite inzwischen von einer Bausumme von 1,4 Millionen Euro aus. Pressesprecher Gering sagt dazu: „Zu den Baukosten ist eine Aussage derzeit nicht möglich, da diese nun erst im Verhandlungsverfahren ermittelt werden können. Es besteht aber Konsens darüber, dass RP und die rechtsrheinischen Partner jeweils die Hälfte tragen. Ob und inwieweit der Anteil von Karlsruhe noch zwischen der Stadt und dem Land BW aufgeteilt werden, ist uns nicht bekannt.“ Die voraussichtliche Bauzeit für das HLB auf der Werft werde 12 bis 15 Monate betragen.

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