Kreis Germersheim Kreis will Energiegesellschaft gründen

Der Landkreis Germersheim will eine Energiegesellschaft gründen und dafür auch einen oder mehrere private Partner ins Boot holen. Das sagte Landrat Fritz Brechtel (CDU) gegenüber der RHEINPFALZ. Bereits am vergangenen Montag hatte der Wirtschaftsausschuss des Landkreises das Projekt in nichtöffentlicher Sitzung diskutiert.

Ähnlich wie die Stadt Germersheim lässt der Kreis vom Umweltcampus der Universität Trier ein Klimaschutzkonzept für seine Gebäude entwickeln. Das sind laut Brechtel 18 Gebäude mit mehr als 100.000 Quadratmeter Nutzfläche. Die Ergebnisse dieser Studie sollen dann nach und nach umgesetzt werden, sieht Brechtel eine der Aufgaben einer Energiegesellschaft. Die Vorteile einer eigenen Gesellschaft liegen für den Landrat auf der Hand. Dort könnten Aufgaben gebündelt werden, die bislang auf mehrere Abteilungen der Kreisverwaltung verteilt sind. Sie würden dann auch bis zur Realisierung in einer Hand bleiben. Zudem könnte eine GmbH am Markt anders agieren, als die Verwaltung selbst und so auch günstiger arbeiten. Die Beteiligung von Privaten an der Gesellschaft sieht Brechtel unter zwei Aspekten. Zum einen natürlich die finanzielle Seite, zum anderen fachliches Know-how. Die Pfalzwerke oder die Stadtwerke Germersheim (oder beide) könnte sich Brechtel als Partner in der Kreisenergiegesellschaft vorstellen. Die Pfalzwerke hätten bereits Interesse signalisiert und ein Angebot unterbreitet. „Es ist aber noch längst nicht entschieden“, so der Landrat. Zurzeit laufe die Diskussion in den Ausschüssen des Kreistages. Der Kreistag könnte den Beschluss zur Gründung einer Energiegesellschaft möglicherweise noch dieses Jahr fassen, skizziert der Landrat eine Zeitschiene. So ist letztlich auch offen, wie hoch die Beteiligung Privater sein kann. „Mindestens 25 Prozent Gesellschaftsanteil müssen allerdings als Sperrminorität in Kreishand bleiben“, sagte Brechtel. Mit ins Boot können auch Gemeinden des Landkreises. „Ob die dann Gesellschafter werden oder ob die Energiegesellschaft mit den Gemeinden für einzelne Vorhaben Projektgesellschaften gründet, ist ebenfalls noch völlig offen“. Klares Ziel ist für Brechtel, dass eine Energiegesellschaft nach der Anschubfinanzierung mittelfristig schwarze Zahlen schreiben muss. Fest steht für den Landrat auch, dass sich die Energiegesellschaft ausschließlich lokal betätigen wird: „Beteiligungen an Windparks auf der Nordsee oder solche Sachen kommen nicht infrage.“ (tom)

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