Kreis Germersheim Hagenbach: F. X. Scherrer wünscht sich Abschied mit militärischen Ehren

Zum Abschied von Bürgermeister Franz Xaver Scherrer wird es zwar wohl keine militärischen Ehren für diesen geben, stattdessen so
Zum Abschied von Bürgermeister Franz Xaver Scherrer wird es zwar wohl keine militärischen Ehren für diesen geben, stattdessen soll ein Spielmannszug den Zapfenstreich zelebrieren. Archivfoto: van

Der Altbürgermeister hätte gerne einen Großen Zapfenstreich. Die Opposition ist davon nicht begeistert.

Der langjährige Stadtbürgermeister Franz Xaver Scherrer (CDU) will am 8. Dezember mit einem Großen Zapfenstreich verabschiedet werden. Diesen Wunsch gab sein Nachfolger Christian Hutter (CDU) am Donnerstag im Stadtrat bekannt. Dort gab es Lob für Scherrers Leistung, aber Kritik an der Militärzeremonie, die vor allem Bundespräsidenten, Kanzlern und Verteidigungsministern beim Abschied aus dem Amt gewährt wird.

Eines ist sicher: Anders als kürzlich bei der Verabschiedung von Ex-Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen wird an jenem Sonntagabend kein Musikkorps der Bundeswehr antreten. Ein Spielmannszug soll stattdessen den Großen Zapfenstreich zelebrieren. Welcher das sein wird und wie der Abend vonstatten geht, wird derzeit im Rathaus ausgetüftelt.

Der 70-jährige Scherrer war 25 Jahre politisches Oberhaupt von Hagenbach und trat bei der Kommunalwahl im Mai nicht wieder an. Grob ging Stadtbürgermeister Hutter auf das mögliche Programm ein. Zunächst sei ab 19 Uhr im Kulturzentrum ein Empfang für geladene Gäste vorgesehen. Es werde drei bis vier Redner geben, dazu Auftritte von Vereinen. Deren Bereitschaft, hier mitzuwirken, sei groß. Gegen 20 Uhr soll der Zapfenstreich im Pausenhof der Grundschule folgen, an dem die Bevölkerung teilnehmen könne.

Kosten von maximal 2500 Euro

Über die Frage, ob es diesen Zapfenstreich für einen scheidenden Stadtbürgermeister braucht, wurde ausgiebig diskutiert. „Ich bin der Meinung es gebührt diesem Mann diese Ehrung“, plädierte Hutter für den Zapfenstreich. Dem pflichtete Erich Winter für die CDU-Fraktion bei: „Er hat’s verdient.“ Der Zeitaufwand als Bürgermeister sei enorm. Auch die anderen Fraktionen würdigten Scherrers Lebensleistung und betonten, er habe diese offizielle Verabschiedung verdient. Aber: Mit dem Großen Zapfenstreich konnten sie sich nicht anfreunden. Es sei ein Wunsch seines Vorgängers, mit diesem militärischen Zeremoniell verabschiedet zu werden, erklärte Hutter. „Das möchte ich ihm nicht vorschreiben.“ Das Budget für die Verabschiedung – der Stadtrat setzte einstimmig den Kostenrahmen 2500 Euro – wolle man „so dünn wie möglich halten“.

„Über den Zapfenstreich haben wir nicht zu bestimmen, nur über das Geld“, sagte Martin Gröschel (SPD). Seine Fraktion halte solche Zeremonien „nicht für zeitgemäß“ und bat, dies nochmals zu überdenken. Christian Völker (FDP) nannte den Zapfenstreich „eine Nummer zuviel“. Herbert Kölbl (Freie Wähler) störte, dass es eine Militärzeremonie sein muss. „Wir sind ein ziviles Organ.“

CDU-Sprecher Winter erinnerte daran, dass es den Großen Zapfenstreich kürzlich auch beim Jubiläum in Berg und beim 75. Geburtstag des Musikvereins „Rheingold“ gab. „Ein kleiner Zapfenstreich bringt nicht die Außenwirkung“, sprach er als örtlicher Musikvereinschef eine mögliche Alternative an. „Ich bin überzeugt, dass der Schulhof mit Menschen gefüllt sein wird“, sagte Winter. Eine Bewirtung der Zapfenstreich-Gäste soll es nicht geben. Nach der Zeremonie soll die Verabschiedung offiziell beendet sein, hieß es.

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