RÜLZHEIM Gymnastik mit „Gold-Rosi“ bei Vereinsjubiläum

Rosi Mittermaier und Christian Neureuther: Die Skisportlegenden kamen 1993 zur Gala anlässlich des 25. Vereinsjubiläums.
Rosi Mittermaier und Christian Neureuther: Die Skisportlegenden kamen 1993 zur Gala anlässlich des 25. Vereinsjubiläums.

Die Sportwelt trauert um Ski-Legende Rosi Mittermaier. Auch der Ski- und Snowboard-Club Rülzheim hat sehr gute Erinnerungen an Gold-Rosi.

Von Rudi Hoffmann

Anlässlich seines 25. Jubiläums hatte der Verein im Oktober 1993 ein Fest in der „Dampfnudel“ veranstaltet, zu dem er auch „Weltstars zum Anfassen“ eingeladen hatte, wie die RHEINPFALZ damals titelte. Neben den beiden Skispringern Dieter Neuendorf und Dieter Bokeloh aus der ehemaligen DDR waren auch Rosi Mittermaier und ihr Ehemann Christian Neureuther in Rülzheim zu Gast.

Neuendorf, verstorben im Mai 2021, war einer der besten deutschen Skispringer Deutschlands. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1966 war er Vizeweltmeister auf der Normalschanze geworden und gewann im gleichen Jahr drei Einzelspringen der Vierschanzentournee. Bokeloh, verstorben im März 2022, wurde bei den Olympischen Winterspielen 1964 in Innsbruck Vierter auf der Normalschanze.

Ganz anders Rosi Mittermaier. Bei der Winter-Olympiade 1976 in Innsbruck gewann sie Gold im Abfahrtslauf und im Slalom und im Riesenslalom die Silbermedaille. Im gleichen Jahr war sie auch zur „Sportlerin des Jahres“ gewählt worden. Bei der Weltmeisterschaft 1974 in St. Moritz gewann sie Gold in der Kombination und Silber im Riesenslalom. Im gleichen Jahr war sie auch Weltcup-Gesamtsiegerin. Nicht ganz so erfolgreich war ihr Ehemann. Er war 12-mal Deutscher Meister im Slalom, Riesenslalom und in der Kombination und gewann sechs Weltcup-Slaloms.

Bei der Jubiläumsfeier in Rülzheim erzählten die Ski-Stars nicht nur über ihre sportlichen Erfolge bei Olympia, die Rosi Mittermaier im Gespräch als „Schnee von gestern“ bezeichnete. Für sie sei der Sieg im Gesamtweltcup wesentlich wertvoller gewesen als ihre beiden Goldmedaillen. Bei einer Olympiade zähle nur die Tagesform, im Weltcup jedoch die Leistung eines ganzen Winters. Mit dem Nachwuchs des Ski-Clubs führten Mittermaier und Neureuther eine Kinder-Skigymnastik auf der Bühne durch, die nicht nur den 20 Kindern, sondern offensichtlich auch den beiden Skistars „viel Spaß machte“, wie die RHEINPFALZ damals notierte.

Rosi Mittermaier starb am 4. Januar im Alter von 72 Jahren.

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