Kreis Germersheim „Großes Kapitel der Stadtentwicklung“

In sieben Bauabschnitten wird der Germersheimer Paradeplatz umgestaltet. Für den ersten Bauabschnitt liegt bereits die Zuschussbewilligung des Landes vor, die Arbeiten haben gestern mit dem symbolischen ersten Spatenstich von Ministerpräsidenten Malu Dreyer (SPD) begonnen. Etwa eineinhalb bis zwei Jahre wird es dauern, bis das Projekt „Neue Stadträume Paradeplatz“ verwirklicht ist. „Die Stadt wird in großem Maße profitieren“, sagte Dreyer. Sie sei überzeugt von dem Konzept, das Germersheim vorgelegt habe und davon, dass das Fördergeld vom Land gut angelegt ist. 840.000 Euro Zuschuss sind laut Dreyer bereits überwiesen, weitere zwei Millionen sagte sie noch für dieses Jahr zu. Zuvor hatte Bürgermeister Marcus Schaile (CDU) angekündigt, demnächst werde nicht nur auf dem Paradeplatz, sondern auch in der Stadtkaserne mit den Arbeiten für das Einkaufszentrum begonnen. Ein Vertreter des Investors Procom aus Hamburg ließ sich mit dem Hinweis auf den Pilotenstreik bei Lufthansa entschuldigen. Insgesamt beginne jetzt ein „großes Kapitel Stadtentwicklung“ so der Bürgermeister. Bereits am Donnerstagabend präsentierte Landschaftsarchitekt Andreas Böhringer (AG Freiraum, Freiburg) die detaillierten Pläne für die weiteren Bauabschnitte und die Kosten dafür (wie gestern bereits gemeldet). Vom Parkplatz am Weißenburger Tor ziehen sich die Arbeiten in Richtung Luitpoldplatz zum Kreishaus. Insgesamt werden für die Neugestaltung des Paradeplatzes rund 6,8 Millionen Euro kalkuliert. Knapp 4 Millionen davon sollen aus dem Zuschussprogramm „Aktive Stadtzentren“ des Landes kommen. Weitere 1,5 Millionen Euro aus den sogenannten Wiederkehrenden Beiträgen der Stadt zum Straßenunterhalt. Der zweite Bauabschnitt nach dem Parkplatz ist die „Duftterrasse“. Das ist der Hang über dem Stadtpark Fronte Lamotte. Neben Pflaster und Bäumen werden dort besonders duftintensive Blütengewächse gepflanzt. Kosten: 409.000 Euro. Nach der „Duftterrasse“ geht es mit dem „Luitpoldplatz“ weiter. Pflasterfläche, Verkehrsführung, Rasenflächen, Bäume, Denkmal und Brunnen schlagen mit 968.000 Euro zu Buche. Vierter Bauabschnitt ist „Fronte Diez“. Dort geht es im Wesentlichen um Zufahrt und Zugang zum Einkaufszentrum (Proviantamt) und die Verbindung zur Grünanlage an der Queich. Die Kosten: 225.000 Euro. Der eigentliche „Paradeplatz“ vor dem ehemaligen Lazarett der Festung (Stadtkaserne) ist der fünfte und größte Bauabschnitt. Dort wird gepflastert, Bäume gepflanzt, Treppenstufen zum Lazarett hin gebaut, ein Steg als Haupteingang von der Stadtseite ins Einkaufszentrum, Grünflächen, Brunnen und Parkplätze gebaut. Kosten: 2,07 Millionen Euro. Den Lückenschluss zum Weißenburger Tor und zum Parkplatz macht der Bauabschnitt sechs, der Weißenburger-Tor-Platz. Von Pflaster über Bänke, Bäume, Poller, Fahnenmasten, Fahrradständer und Brunnen reicht die Palette der Bautätigkeit. Dafür sind weitere 798.000 Euro kalkuliert. Siebter und letzter Bauabschnitt ist die Ritter-von-Schmauß-Straße als Verbindung von der Innenstadt zur August-Keiler-Straße und zum Parkplatz des Einkaufszentrums. Auch sie wird gepflastert, entlang der Straße werden unter einer Baumreihe zusätzliche öffentliche Parkplätze angelegt. Kosten: 513.000 Euro. Für die Beleuchtung des gesamten Areals (Straßenlampen, Gebäudestrahler, Leuchtpunkte, Leuchtbänder) werden noch einmal knapp 480.000 Euro fällig. Addiert man die Planungskosten und Baunebenkosten dazu, stehen unter dem Strich 6,8 Millionen Euro finanzieller Aufwand für die Neugestaltung des Paradeplatzes und seines Umfeldes. Die Entscheidung, ob tatsächlich so gebaut wie geplant wird, hat der Bauausschuss auf seine Sitzung am 7. Mai vertagt. Bis dahin soll auch eine zuverlässige Berechnung der Folgekosten (Rasenpflege, Reinigung, Brunnenunterhalt etc.) vorliegen. Kritik gab es im Ausschuss bereits an den beiden geplanten Brunnen am Paradeplatz und am Weißenburger Tor, die zusammen mit 290.000 Euro veranschlagt sind. (tom)

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